Eric Fuß, Marek Konopka & Angelika Wöllstein (Hg.). 2019. Grammatik im Korpus. Korpuslinguistisch‑statistische Analysen morphosyntaktischer Variationsphänomene. Tübingen: narr. 357 S.
{"title":"Eric Fuß, Marek Konopka & Angelika Wöllstein (Hg.). 2019. Grammatik im Korpus. Korpuslinguistisch‑statistische Analysen morphosyntaktischer Variationsphänomene. Tübingen: narr. 357 S.","authors":"Anna D. Havinga","doi":"10.1515/zrs-2020-2056","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Korpuslinguistik ist in der Sprachwissenschaft nicht mehr wegzudenken. Nach der ersten automatischen Untersuchung maschinenlesbarer Korpora im Jahr 1951 fand das computerunterstützte Analysieren von Textsammlungen ab den 1960er Jahren Verbreitung (McEnery & Hardie 2012: 37). Ein Anstieg korpuslinguistischer Studien ist vor allem in den 1990er Jahren zu verzeichnen, als die Software WordSmith (Scott 1996) auf den Markt kam. Ähnliche, frei verfügbare Softwareprogramme führten danach zu einem weiteren Zuwachs an korpuslinguistischen Analysen. Diese Entwicklung ging hauptsächlich vom englischsprachigen Raum aus. Lüdeling (2006) bemerkt, dass es vor dem 21. Jahrhundert fast so schien, „als wolle die germanistische Linguistik in Deutschland die Möglichkeiten der Korpuslinguistik verschlafen“. Als Ausnahme nennt Lüdeling das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS), das auch heute noch als korpuslinguistisches Zentrum im deutschsprachigen Raum gilt. Der hier besprochene Sammelband entstand aus am IDS durchgeführten korpuslinguistischen Pilotstudien. Er besteht aus einer Einleitung von ERIC FUß, MAREK KONOPKA und ANGELIKA WÖLLSTEIN, die den Schwerpunkt der korpusorientierten Untersuchung grammatischer Variation skizziert und dabei sowohl bisherige Untersuchungen als auch die in dem vorliegenden Band präsentierten Pilotstudien vorstellt (S. 9–25), sowie aus drei Pilotstudien zu bestimmten morphosyntaktischen Phänomenen (S. 29–297) und einem Kapitel zur statistischen Auswertung von Korpusrecherchen durch das Analysetool KoGra-R (=Korpusgrammatik-R) (S. 299–357). Die vier Kapitel des Sammelbandes erfüllen das von den HerausgeberInnen vorgegebene Ziel: Sie stellen anschaulich dar, „wie ein korpuslinguistischer Zugang genutzt werden kann, um die Vielfalt und Variabilität des Sprachgebrauchs in standardnahen Texten aufzuzeigen und in einer größeren Detailschärfe zu beschreiben“ (S. 20). ANNA VOLODINA untersucht in ihrem Beitrag die Variation zwischen angenommen und vorausgesetzt als einbettende Prädikatsausdrücke aus syntaktischer, semantischer und metasprachlicher Perspektive anhand von Daten aus dem Deutschen Referenzkorpus (S. 29–90, 41). Basierend auf einer teils maschinellen, teils annotationsbasierten „manuellen“ korpuslinguistischen Analyse mit statischer ZRS 2020; 12(1–2): 168–173","PeriodicalId":32266,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Rezensionen zur Germanistischen Sprachwissenschaft","volume":"12 1","pages":"168 - 173"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zrs-2020-2056","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift fur Rezensionen zur Germanistischen Sprachwissenschaft","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zrs-2020-2056","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die Korpuslinguistik ist in der Sprachwissenschaft nicht mehr wegzudenken. Nach der ersten automatischen Untersuchung maschinenlesbarer Korpora im Jahr 1951 fand das computerunterstützte Analysieren von Textsammlungen ab den 1960er Jahren Verbreitung (McEnery & Hardie 2012: 37). Ein Anstieg korpuslinguistischer Studien ist vor allem in den 1990er Jahren zu verzeichnen, als die Software WordSmith (Scott 1996) auf den Markt kam. Ähnliche, frei verfügbare Softwareprogramme führten danach zu einem weiteren Zuwachs an korpuslinguistischen Analysen. Diese Entwicklung ging hauptsächlich vom englischsprachigen Raum aus. Lüdeling (2006) bemerkt, dass es vor dem 21. Jahrhundert fast so schien, „als wolle die germanistische Linguistik in Deutschland die Möglichkeiten der Korpuslinguistik verschlafen“. Als Ausnahme nennt Lüdeling das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS), das auch heute noch als korpuslinguistisches Zentrum im deutschsprachigen Raum gilt. Der hier besprochene Sammelband entstand aus am IDS durchgeführten korpuslinguistischen Pilotstudien. Er besteht aus einer Einleitung von ERIC FUß, MAREK KONOPKA und ANGELIKA WÖLLSTEIN, die den Schwerpunkt der korpusorientierten Untersuchung grammatischer Variation skizziert und dabei sowohl bisherige Untersuchungen als auch die in dem vorliegenden Band präsentierten Pilotstudien vorstellt (S. 9–25), sowie aus drei Pilotstudien zu bestimmten morphosyntaktischen Phänomenen (S. 29–297) und einem Kapitel zur statistischen Auswertung von Korpusrecherchen durch das Analysetool KoGra-R (=Korpusgrammatik-R) (S. 299–357). Die vier Kapitel des Sammelbandes erfüllen das von den HerausgeberInnen vorgegebene Ziel: Sie stellen anschaulich dar, „wie ein korpuslinguistischer Zugang genutzt werden kann, um die Vielfalt und Variabilität des Sprachgebrauchs in standardnahen Texten aufzuzeigen und in einer größeren Detailschärfe zu beschreiben“ (S. 20). ANNA VOLODINA untersucht in ihrem Beitrag die Variation zwischen angenommen und vorausgesetzt als einbettende Prädikatsausdrücke aus syntaktischer, semantischer und metasprachlicher Perspektive anhand von Daten aus dem Deutschen Referenzkorpus (S. 29–90, 41). Basierend auf einer teils maschinellen, teils annotationsbasierten „manuellen“ korpuslinguistischen Analyse mit statischer ZRS 2020; 12(1–2): 168–173