{"title":"Etablierte Außenseiter_innen. Zur Sozialfigur des ‚Homo Ethnographicus‘ in der gegenwärtigen US-amerikanischen Soziologie.","authors":"Debora Niermann","doi":"10.1515/zfsoz-2021-0003","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag schlägt eine Aktualisierung der sozialfigurativen Beschreibung des homo ethnographicus vor. Ethnograf_innen werden seit Chicago School Gründungstagen als grenzgängerische Außenseiterfiguren porträtiert. Ausgehend von der Annahme enger Verwobenheit figurativsoziologischer und zeitdiagnostischer Beschreibungen gilt es – so die These der Autorin –, angesichts tiefgreifender Restrukturierungen in der gegenwärtigen US-amerikanischen Ethnografielandschaft die Figur der Ethnograf_innen neu zu charakterisieren. Dies geschieht auf empirischer Grundlage mittels „big story“-Analysen biografischer Selbstthematisierungen Ethnografierender. Zentrales Ergebnis sind die Erzählmuster: Wege der Berufung und Wege der Wahl. Die darin vorgenommenen Subjektentwürfe weisen Homologien mit den sozialtheoretischen Grundorientierungen der Ethnograf_innen auf, die in deren Feldbeschreibungen wirksam sind. Ausgehend von diesen empirischen Einblicken, der Beobachtung sozialtheoretischer Ausdifferenzierung und daraus resultierenden Re-Positionierungsleistungen wird abschließend die Rekonzeptualisierung des homo ethnographicus als etablierter Außenseiter formuliert.","PeriodicalId":47292,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Soziologie","volume":"50 1","pages":"8 - 25"},"PeriodicalIF":0.8000,"publicationDate":"2021-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zfsoz-2021-0003","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Soziologie","FirstCategoryId":"90","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zfsoz-2021-0003","RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"SOCIOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Der Beitrag schlägt eine Aktualisierung der sozialfigurativen Beschreibung des homo ethnographicus vor. Ethnograf_innen werden seit Chicago School Gründungstagen als grenzgängerische Außenseiterfiguren porträtiert. Ausgehend von der Annahme enger Verwobenheit figurativsoziologischer und zeitdiagnostischer Beschreibungen gilt es – so die These der Autorin –, angesichts tiefgreifender Restrukturierungen in der gegenwärtigen US-amerikanischen Ethnografielandschaft die Figur der Ethnograf_innen neu zu charakterisieren. Dies geschieht auf empirischer Grundlage mittels „big story“-Analysen biografischer Selbstthematisierungen Ethnografierender. Zentrales Ergebnis sind die Erzählmuster: Wege der Berufung und Wege der Wahl. Die darin vorgenommenen Subjektentwürfe weisen Homologien mit den sozialtheoretischen Grundorientierungen der Ethnograf_innen auf, die in deren Feldbeschreibungen wirksam sind. Ausgehend von diesen empirischen Einblicken, der Beobachtung sozialtheoretischer Ausdifferenzierung und daraus resultierenden Re-Positionierungsleistungen wird abschließend die Rekonzeptualisierung des homo ethnographicus als etablierter Außenseiter formuliert.
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