{"title":"Akzeptanz und Nutzermotivation einer D igitalen A lkohol N achsorge A pp (DANA) bei Rehabilitand:innen mit Alkoholgebrauchsstörungen","authors":"Leander Liekefett, H. Rumpf, G. Bischof","doi":"10.1055/a-2109-2282","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Ziel Digitale Behandlungskonzepte haben das Potenzial, die Behandlungslücke bei Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen zu verringern, wenn entsprechende Angebote für die Zielgruppe als attraktiv wahrgenommen werden. Zugleich ist die Akzeptanz und Nutzungsmotivation entsprechender Angebote in der Zielpopulation bislang unzureichend untersucht. Methodik Auf Grundlage einer Literatursuche wurde Elemente telemedizinischer und Nachsorgebausteine als Bestandteile einer fiktiven digitale Alkohol-Nachsorge-App („DANA“) beschrieben und konsekutiv rekrutierte Patient:innen (n=102) einer Alkoholentwöhnungseinrichtung nach mittels standardisierter Fragebögen zu ihrer Akzeptanz und Nutzungsmotivation der jeweiligen Bausteine befragt. Bei 96 Patient:innen mit vollständigen bzw. plausiblen Antworten wurden die Einflüsse von Geschlecht, Alter und Selbstwirksamkeitserwartung auf die Nutzungsmotivation analysiert. Ergebnisse Faktorenanalytisch konnten zwei Dimensionen identifiziert werden, die als „Lebensstilförderung“ und „Selbst- und Fremdkontrolle“ interpretiert werden konnten. Die Analyse von Subgruppen ergab, dass jüngeres Alter auf beide Dimensionen und höhere Selbstwirksamkeit auf die Dimension „Lebensstilförderung“ einen signifikant positiven Einfluss auf die Akzeptanz- und Nutzermotivation haben. Das Geschlecht der Patient:innen beeinflusst nach dieser Studie die Akzeptanz und Nutzermotivation nicht signifikant. Mehrheitlich wurde von den Patient:innen eine Kombination von persönlicher und digitaler Nachsorge als attraktiv eingestuft. Diskussion Digitale Nachsorgeangebote weisen bei Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit als Addendum zu persönlicher Nachsorge hohe Akzeptanz auf, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen.","PeriodicalId":51186,"journal":{"name":"Suchttherapie","volume":"24 1","pages":"144 - 150"},"PeriodicalIF":0.4000,"publicationDate":"2023-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Suchttherapie","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2109-2282","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHIATRY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Ziel Digitale Behandlungskonzepte haben das Potenzial, die Behandlungslücke bei Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen zu verringern, wenn entsprechende Angebote für die Zielgruppe als attraktiv wahrgenommen werden. Zugleich ist die Akzeptanz und Nutzungsmotivation entsprechender Angebote in der Zielpopulation bislang unzureichend untersucht. Methodik Auf Grundlage einer Literatursuche wurde Elemente telemedizinischer und Nachsorgebausteine als Bestandteile einer fiktiven digitale Alkohol-Nachsorge-App („DANA“) beschrieben und konsekutiv rekrutierte Patient:innen (n=102) einer Alkoholentwöhnungseinrichtung nach mittels standardisierter Fragebögen zu ihrer Akzeptanz und Nutzungsmotivation der jeweiligen Bausteine befragt. Bei 96 Patient:innen mit vollständigen bzw. plausiblen Antworten wurden die Einflüsse von Geschlecht, Alter und Selbstwirksamkeitserwartung auf die Nutzungsmotivation analysiert. Ergebnisse Faktorenanalytisch konnten zwei Dimensionen identifiziert werden, die als „Lebensstilförderung“ und „Selbst- und Fremdkontrolle“ interpretiert werden konnten. Die Analyse von Subgruppen ergab, dass jüngeres Alter auf beide Dimensionen und höhere Selbstwirksamkeit auf die Dimension „Lebensstilförderung“ einen signifikant positiven Einfluss auf die Akzeptanz- und Nutzermotivation haben. Das Geschlecht der Patient:innen beeinflusst nach dieser Studie die Akzeptanz und Nutzermotivation nicht signifikant. Mehrheitlich wurde von den Patient:innen eine Kombination von persönlicher und digitaler Nachsorge als attraktiv eingestuft. Diskussion Digitale Nachsorgeangebote weisen bei Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit als Addendum zu persönlicher Nachsorge hohe Akzeptanz auf, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen.
期刊介绍:
The journal addiction therapy is the forum for all who are active in the areas of addiction prevention, addiction treatment and addiction research. All contributions are selected and prepared in such a way that they are attractive for the various specialist disciplines - regardless of whether they are psychotherapists, doctors, psychologists, social workers or social educators in outpatient and inpatient facilities of addiction care, whether scientists in the field of addiction research or whether family doctor or internist.
Practical relevance is clearly in the focus: Fundamentals and new approaches to addiction prevention, therapy and policy are presented and reflected. Basic scientific topics are also taken up and it is shown what suggestions arise from this for the care and treatment practice.
The addiction as a whole is sometimes prone to doctrines, dogmas and beliefs. The addiction treatment questioned existing, developed it through controversial discourses on and is open to different theoretical and practical approaches. Important international treatment and research approaches are also taken up and fed into the local discussion.