{"title":"Vilmos Ágel: Grammatische Textanalyse. Textglieder, Satzglieder, Wortgruppenglieder. Berlin, Boston: De Gruyter. 2017","authors":"Friedrich Markewitz","doi":"10.1515/zfs-2018-0004","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die 2017 erschienene Monographie von Vilmos Ágel ist als neuer Ansatz textgrammatischen Arbeitens zu verstehen. Ihr Ziel liegt in der „Feststellung des textsemantischen Werts grammatischer Grundstrukturen“ (S. 10), wobei es nach der Auffassung des Autors „keine von der grammatischen Struktur und der aktuellen Bedeutung des prädikatsstiftenden Verbs unabhängige Struktur gibt“ (S. 8). Ähnlich des Buches Basiswissen Textgrammatik der Autoren Greule und Reimann wird Textgrammatik als „die oberste und komplexeste Stufe der hierarchisch darstellbaren Kombinationsmöglichkeiten von Sprachzeichen“ (Greule und Reimann 2015: X) verstanden. Doch während sich letzteres Werk vornehmlich als Einführung versteht, zielt Ágels auf eine umfassendere Aufarbeitung und Weiterentwicklung des textgrammatischen Arbeitsbereiches ab. Schon die Anlage unterscheidet beide: Greule und Reimann stellen die „Minimale Textgrammatische Einheit“ (Greule und Reimann 2015: 1) in den Mittelpunkt und nehmen so eine Analyseperspektive ein, die von unten (den Minimalen Textgrammatischen Einheiten) nach oben (den Texten) führt, während Ágel den gegensätzlichen Ansatz wählt und eine „deszendente, ‚von oben nach unten‘ gerichtete, Syntax des Deutschen [vorstellt]: eine Syntax vom Text über den Satz zum Wort“ (S. XIII). Diese Trias ordnet er den textgrammatisch wie -linguistisch oft uneinheitlich bestimmten Ebenen des Makro-, Mesound Mikrobereiches eines Textes zu (vgl. S. 26, 34). Die Festlegung dient zudem als roter Faden des Buches, das in drei Teile eingeteilt ist (neben einer Einführung in die grammatischen Grundlagen der semantischen Interpretation von Texten und Grundlagen der Satzgliedanalyse): a) Textglieder: die grammatischen Makroglieder von Texten (S. 61–246), b) Satzglieder: die grammatischen Mesoglieder von Texten (S. 249–687) und c) Wortgruppenglieder: die grammatischen Mikroglieder von Texten (S. 691–789). Den Kapiteln schließt sich ein ausgezeichneter Apparat (S. 793–941) an, der aus einem ausführlichen Glossar besteht, in dem die eingeführten Begriffe anschaulich definiert sowie mit Belegbeispielen versehen wurden, und durch ein hilfreiches Sach-, Wortsowie Ausdrucksregister noch ergänzt wird, das gezieltes Suchen erheblich erleichtert.","PeriodicalId":43494,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sprachwissenschaft","volume":"37 1","pages":"125 - 126"},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2018-06-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zfs-2018-0004","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Sprachwissenschaft","FirstCategoryId":"98","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zfs-2018-0004","RegionNum":3,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LANGUAGE & LINGUISTICS","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die 2017 erschienene Monographie von Vilmos Ágel ist als neuer Ansatz textgrammatischen Arbeitens zu verstehen. Ihr Ziel liegt in der „Feststellung des textsemantischen Werts grammatischer Grundstrukturen“ (S. 10), wobei es nach der Auffassung des Autors „keine von der grammatischen Struktur und der aktuellen Bedeutung des prädikatsstiftenden Verbs unabhängige Struktur gibt“ (S. 8). Ähnlich des Buches Basiswissen Textgrammatik der Autoren Greule und Reimann wird Textgrammatik als „die oberste und komplexeste Stufe der hierarchisch darstellbaren Kombinationsmöglichkeiten von Sprachzeichen“ (Greule und Reimann 2015: X) verstanden. Doch während sich letzteres Werk vornehmlich als Einführung versteht, zielt Ágels auf eine umfassendere Aufarbeitung und Weiterentwicklung des textgrammatischen Arbeitsbereiches ab. Schon die Anlage unterscheidet beide: Greule und Reimann stellen die „Minimale Textgrammatische Einheit“ (Greule und Reimann 2015: 1) in den Mittelpunkt und nehmen so eine Analyseperspektive ein, die von unten (den Minimalen Textgrammatischen Einheiten) nach oben (den Texten) führt, während Ágel den gegensätzlichen Ansatz wählt und eine „deszendente, ‚von oben nach unten‘ gerichtete, Syntax des Deutschen [vorstellt]: eine Syntax vom Text über den Satz zum Wort“ (S. XIII). Diese Trias ordnet er den textgrammatisch wie -linguistisch oft uneinheitlich bestimmten Ebenen des Makro-, Mesound Mikrobereiches eines Textes zu (vgl. S. 26, 34). Die Festlegung dient zudem als roter Faden des Buches, das in drei Teile eingeteilt ist (neben einer Einführung in die grammatischen Grundlagen der semantischen Interpretation von Texten und Grundlagen der Satzgliedanalyse): a) Textglieder: die grammatischen Makroglieder von Texten (S. 61–246), b) Satzglieder: die grammatischen Mesoglieder von Texten (S. 249–687) und c) Wortgruppenglieder: die grammatischen Mikroglieder von Texten (S. 691–789). Den Kapiteln schließt sich ein ausgezeichneter Apparat (S. 793–941) an, der aus einem ausführlichen Glossar besteht, in dem die eingeführten Begriffe anschaulich definiert sowie mit Belegbeispielen versehen wurden, und durch ein hilfreiches Sach-, Wortsowie Ausdrucksregister noch ergänzt wird, das gezieltes Suchen erheblich erleichtert.
VilmosÁgel 2017年出版的专著被理解为一种新的文本语法工作方法。其目的是“确定语法基本结构的语篇语义价值”(第10页),根据作者的说法,“不存在独立于语法结构和谓语动词当前含义的结构”(第8页)与作者Greule和Reimann的《基础知识文本语法》一书类似,文本语法被描述为“语言符号的最高和最复杂的层次可表示组合”(Greule and Reimann 2015:X)明白了。尽管后一项工作主要是作为引言,但Ágels旨在对文本语法领域进行更全面的研究和进一步发展。附录已经将两者区分开来:Greule和Reimann将“最小文本语法单位”(Greule and Reimann 2015:1)放在中心,从而从下面(最小文本语法单元)向上(文本)进行分析而Ágel则采取了相反的方法,采取了“自上而下”的方法,德语语法[介绍]:一种从文本到句子再到单词的语法”(第十三页)。他将这个三元组分配给文本,在语法和语言上往往不一致地确定文本的宏观和中胚层微观范围的水平(参见第26、34页)。这个定义也是本书的中心主题,分为三个部分。(除介绍文本语义解释的语法基础和句子分析的基础外):a)文本元素:文本的语法宏观元素(S.61–246),(b)句子元素:文本中的语法中语(S.249–687),以及c)单词组元素:文件的语法微观元素(S.691–789)。各章之后是一个优秀的工具(S.793-941),该工具由一个详细的词汇表组成,其中引入的术语已经明确定义,并提供了文件示例,辅以有用的事实、单词和表达记录,这大大有助于有针对性的搜索。
期刊介绍:
The aim of the journal is to promote linguistic research by publishing high-quality contributions and thematic special issues from all fields and trends of modern linguistics. In addition to articles and reviews, the journal also features contributions to discussions on current controversies in the field as well as overview articles outlining the state-of-the art of relevant research paradigms. Topics: -General Linguistics -Language Typology -Language acquisition, language change and synchronic variation -Empirical linguistics: experimental and corpus-based research -Contributions to theory-building