{"title":"Kenntnis und Akzeptanz von Spielerschutzmaßnahmen bei den Glücksspielenden – Ergebnisse des Glücksspiel-Surveys 2021","authors":"S. Buth, G. Meyer, J. Kalke","doi":"10.1055/a-2107-9565","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Zielsetzung In dem vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche Zusammenhänge zwischen der Intensität glücksspielbezogener Probleme (gemäß DSM-5-Kriterien) und der Kenntnis und Akzeptanz von Spielerschutzmaßnahmen bestehen. Methodik Basis der Auswertungen sind die Daten des Glücksspiel-Surveys 2021. Die Datenerhebung erfolgte im III. Quartal 2021 in Form eines Mixed-Mode-Designs, welches sowohl telefonische Interviews (N=7373; Festnetz und Mobil zu gleichen Teilen) als auch onlinegestützte Befragungen (N=4650) beinhaltete. Neben der Gewichtung nach soziodemografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Region, Schulbildung) erfolgte zusätzlich eine Mode-Gewichtung (2/3 Telefon; 1/3 Online). In dem vorliegenden Beitrag werden ausschließlich Personen (18–70 Jahre) betrachtet, die in den letzten 12 Monaten vor der Befragung an Glücksspielen teilgenommen hatten (N=3704). Ergebnisse Die Kenntnis von Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes variiert erheblich, wenn nach dem Schweregrad glücksspielbezogener Probleme (DSM-5) differenziert wird. Darüber hinaus wird deutlich, dass insbesondere Maßnahmen, welche Auswirkungen auf die konkrete Spielteilnahme haben (z. B. Begrenzung der Geldeinsätze) bei dem Personenkreis mit einer Glücksspielstörung (>3 DSM-5-Kriterien) eine signifikant geringere Akzeptanz besitzen als bei den unproblematisch Glücksspielenden. Diskussion Es sollten größere Anstrengungen unternommen werden, passgenaue Präventionskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Insbesondere Maßnahmen der indizierten Prävention wie die Limitierung von Spieleinsätzen oder die Selbstsperre sollten verstärkt beworben bzw. diesbezüglich neue Zugänge erprobt werden, um mehr Problemspielende zu erreichen.","PeriodicalId":51186,"journal":{"name":"Suchttherapie","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4000,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Suchttherapie","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2107-9565","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHIATRY","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Zusammenfassung Zielsetzung In dem vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche Zusammenhänge zwischen der Intensität glücksspielbezogener Probleme (gemäß DSM-5-Kriterien) und der Kenntnis und Akzeptanz von Spielerschutzmaßnahmen bestehen. Methodik Basis der Auswertungen sind die Daten des Glücksspiel-Surveys 2021. Die Datenerhebung erfolgte im III. Quartal 2021 in Form eines Mixed-Mode-Designs, welches sowohl telefonische Interviews (N=7373; Festnetz und Mobil zu gleichen Teilen) als auch onlinegestützte Befragungen (N=4650) beinhaltete. Neben der Gewichtung nach soziodemografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Region, Schulbildung) erfolgte zusätzlich eine Mode-Gewichtung (2/3 Telefon; 1/3 Online). In dem vorliegenden Beitrag werden ausschließlich Personen (18–70 Jahre) betrachtet, die in den letzten 12 Monaten vor der Befragung an Glücksspielen teilgenommen hatten (N=3704). Ergebnisse Die Kenntnis von Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes variiert erheblich, wenn nach dem Schweregrad glücksspielbezogener Probleme (DSM-5) differenziert wird. Darüber hinaus wird deutlich, dass insbesondere Maßnahmen, welche Auswirkungen auf die konkrete Spielteilnahme haben (z. B. Begrenzung der Geldeinsätze) bei dem Personenkreis mit einer Glücksspielstörung (>3 DSM-5-Kriterien) eine signifikant geringere Akzeptanz besitzen als bei den unproblematisch Glücksspielenden. Diskussion Es sollten größere Anstrengungen unternommen werden, passgenaue Präventionskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Insbesondere Maßnahmen der indizierten Prävention wie die Limitierung von Spieleinsätzen oder die Selbstsperre sollten verstärkt beworben bzw. diesbezüglich neue Zugänge erprobt werden, um mehr Problemspielende zu erreichen.
期刊介绍:
The journal addiction therapy is the forum for all who are active in the areas of addiction prevention, addiction treatment and addiction research. All contributions are selected and prepared in such a way that they are attractive for the various specialist disciplines - regardless of whether they are psychotherapists, doctors, psychologists, social workers or social educators in outpatient and inpatient facilities of addiction care, whether scientists in the field of addiction research or whether family doctor or internist.
Practical relevance is clearly in the focus: Fundamentals and new approaches to addiction prevention, therapy and policy are presented and reflected. Basic scientific topics are also taken up and it is shown what suggestions arise from this for the care and treatment practice.
The addiction as a whole is sometimes prone to doctrines, dogmas and beliefs. The addiction treatment questioned existing, developed it through controversial discourses on and is open to different theoretical and practical approaches. Important international treatment and research approaches are also taken up and fed into the local discussion.