„Medikamentös ausbehandelte Fluktuationen“ trotz „optimierter peroraler/transdermaler Therapie“ bei Morbus Parkinson: Versuch einer pragmatischen Definition

Q4 Medicine
G. Ebersbach, W. Poewe
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Abstract

Zusammenfassung Im Verlauf der Behandlung des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) kann es dazu kommen, dass L-Dopa-induzierte motorische Komplikationen (Wirkfluktuationen und Dyskinesien) nicht mehr suffizient durch Anpassung der oralen oder transdermalen Medikation beherrschbar sind. Diese Situation wird unter anderem mit dem Begriff „medikamentös ausbehandelte Fluktuationen“ (MAF) umschrieben und bildet den Ausgangspunkt für eskalierende Therapieentscheidungen mit teilweise weitreichender Bedeutung für die Alltagsabläufe, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven der betroffenen Patienten und für ihr Umfeld. Nationale und internationale Leitlinien empfehlen, zu diesem Zeitpunkt die (Differenzial-)Indikation für eine der derzeit etablierten eskalierten Therapien mittels tiefer Hirnstimulation (THS), kontinuierlicher subkutaner Apomorphin-Infusion (APO) oder intrajejunaler Infusion von Levodopa-Gel (IJLG) zu prüfen. Obwohl die Termini „medikamentös ausbehandelte“ bzw. „refraktäre“ Fluktuationen/Dyskinesien intuitiv genauso verständlich erscheinen wie der eng damit verbundene Begriff der „optimierten Medikation“, handelt es sich letztlich um Konstrukte, die in Leitlinien nicht konkret definiert und daher einer subjektiven individuellen Beurteilung anheimgestellt werden. Weil die Feststellung von „MAF“ weitreichende therapeutische Konsequenzen hat, wird in diesem Artikel ein pragmatischer Algorithmus für die Optimierung der Medikation bei Fluktuationen und Dyskinesien vorgestellt, der zur Operationalisierung des Begriffs der MAF beitragen soll. Außerdem soll die Frage diskutiert werden, ob und unter welchen Umständen bei der Indikationsstellung zur THS oder anderen Eskalationstherapien auf eine vorangehende Optimierung der oralen/transdermalen Medikation verzichtet werden kann. Neben einer methodischen Analyse der vorhandenen therapeutischen Optionen bedeutet die individuelle Festlegung, ab welchem Zeitpunkt Komplikationen der oral-medikamentösen Therapie als nicht mehr tolerabel betrachtet werden, immer auch eine Berücksichtigung der Präferenzen und Bedenken des einzelnen Patienten. Eine pragmatische Definition von MAF ersetzt daher nicht eine individualisierte Entscheidungsfindung für eine eskalierte Therapie im Sinne eines „shared informed decision making“, sondern soll dem Behandler therapeutische Grundregeln für diesen Prozess an die Hand geben.
尽管帕金森病的“优化口服/透皮治疗”存在“药物治疗的波动”:对实用定义的尝试
摘要在特发性帕金森综合征(IPS)的治疗过程中,可能会出现左旋多巴诱导的运动并发症(活动性波动和运动障碍)不再通过口服或透皮药物的适应得到充分控制。这种情况可以用“药物治疗波动”(MAF)一词来描述描述并形成了升级治疗决策的起点,有时对受影响患者及其环境的日常生活、生活质量和未来前景具有深远意义。国家和国际指南建议通过脑深部刺激(THS)、持续皮下阿扑吗啡输注(APO)或空肠内输注左旋多巴凝胶(IJLG)来检查目前建立的升级疗法之一的(差异)适应症。尽管术语“药物治疗”或“难治性”波动/运动障碍在直觉上与密切相关的术语“优化药物”一样容易理解最后,这些都是指南中没有具体定义的结构,因此需要进行主观的个人评估。“具有深远的治疗效果,本文提出了一种实用的算法来优化波动和运动障碍的药物治疗,这应该有助于MAF一词的操作化。此外,THS或其他升级疗法的适应症是否以及在什么情况下使用可以省去对口服/透皮药物的预先优化。除了对可用的治疗方案进行系统分析外,个体确定口服药物治疗的并发症在哪一点不再被认为是可容忍的,也总是意味着要考虑个体患者的偏好和担忧。因此,MAF的实用定义并不能取代“共享知情决策”意义上的升级治疗的个性化决策,而是应该为从业者提供这一过程的治疗基本规则。
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Aktuelle Neurologie
Aktuelle Neurologie 医学-临床神经学
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