{"title":"Untersuchungen zur Funktionskapazität von Rumpfmuskeln an gesunden Probanden unterschiedlicher Altersgruppen","authors":"C. Anders, A. Hübner, B. Faenger","doi":"10.1055/a-1770-4531","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Studie legt Normdaten für funktionsbezogene Kraft- und Aktivierungswerte während Flexion und Extension des Oberkörpers an gesunden Vergleichspersonen beiderlei Geschlechts in unterschiedlichen Altersgruppen vor. Dafür wurden jeweils 25 weibliche und männliche Personen in den Altersgruppen 20–40 Jahre (Junge), sowie 50–70 Jahre (Ältere) untersucht. Die Untersuchungen wurden in aufrechter Körperhaltung mit 100% des Oberkörpergewichts (90° Kippung), sowie während isometrischer Maximalkraftversuche, jeweils in Flexions- und Extensionsrichtung durchgeführt. Als funktionsbezogener Kraftwert wurde das Verhältnis zwischen den Werten während der Maximalkraftversuche und 100% Oberkörpergewichts- Halteübung als Oberkörper-Kraftverhältnis (OKKV), bzw. für das Oberflächen-EMG von Rumpfmuskeln als Muskel Aktivierungsverhältnis (MAV) bestimmt. Weiterhin wurde das Extensions- zu Flexionsverhältnis der maximalen Kraftwerte bestimmt (Ex-Flex-Ratio). Generell waren die funktionellen Kraftwerte der Männer (OKKV Extension, Junge: 2,37±0,36; Ältere: 2,12±0,55, OKKV Flexion, Junge: 1,95±0,36; Ältere: 1,94±0,46) signifikant höher als die der Frauen (OKKV Extension, Junge: 1,98±0,32; Ältere: 1,60±0,38, OKKV Flexion, Junge: 1,52±0,27; Ältere: 1,59±0,33). Im Altersvergleich konnten für beide Geschlechter nur für die ältere Gruppe und hier nur für die Extensions-OKKV signifikant niedrigere Werte nachgewiesen werden (p<0,01). Infolge dessen fiel die Ex-Flex-Ratio für die älteren Probanden ab, wies aber nur für die untersuchten Frauen signifikante Altersunterschiede auf (Männer, Junge: 1,24±0,02, Ältere: 1,12±0,28; Frauen, Junge: 1,33±0,26, Ältere: 1,03±0,27, p<0,01). Die MAV-Werte können seriös nur für die untersuchten Rückenmuskeln interpretiert werden. Die Werte waren hier erneut in der älteren Gruppe signifikant niedriger als in der jungen Gruppe. Geschlechtsunterschiede waren nur für den M. longissimus (wMAV für die älteren Probanden identifiziert werden. Anhand der vorgestellten Daten konnte ein funktioneller Kraftverlust der Rückenmuskulatur mit zunehmendem Alter bei gesunden Probanden nachgewiesen werden, nicht jedoch für die Bauchmuskulatur. Die ebenfalls ermittelten Oberflächen-EMG-Kennwerte geben Hinweise auf eine veränderte Faserzusammensetzung der Rückenmuskulatur für ältere Personen.","PeriodicalId":54611,"journal":{"name":"Physikalische Medizin Rehabilitationsmedizin Kurortmedizin","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2022-01-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Physikalische Medizin Rehabilitationsmedizin Kurortmedizin","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1770-4531","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"REHABILITATION","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Die Studie legt Normdaten für funktionsbezogene Kraft- und Aktivierungswerte während Flexion und Extension des Oberkörpers an gesunden Vergleichspersonen beiderlei Geschlechts in unterschiedlichen Altersgruppen vor. Dafür wurden jeweils 25 weibliche und männliche Personen in den Altersgruppen 20–40 Jahre (Junge), sowie 50–70 Jahre (Ältere) untersucht. Die Untersuchungen wurden in aufrechter Körperhaltung mit 100% des Oberkörpergewichts (90° Kippung), sowie während isometrischer Maximalkraftversuche, jeweils in Flexions- und Extensionsrichtung durchgeführt. Als funktionsbezogener Kraftwert wurde das Verhältnis zwischen den Werten während der Maximalkraftversuche und 100% Oberkörpergewichts- Halteübung als Oberkörper-Kraftverhältnis (OKKV), bzw. für das Oberflächen-EMG von Rumpfmuskeln als Muskel Aktivierungsverhältnis (MAV) bestimmt. Weiterhin wurde das Extensions- zu Flexionsverhältnis der maximalen Kraftwerte bestimmt (Ex-Flex-Ratio). Generell waren die funktionellen Kraftwerte der Männer (OKKV Extension, Junge: 2,37±0,36; Ältere: 2,12±0,55, OKKV Flexion, Junge: 1,95±0,36; Ältere: 1,94±0,46) signifikant höher als die der Frauen (OKKV Extension, Junge: 1,98±0,32; Ältere: 1,60±0,38, OKKV Flexion, Junge: 1,52±0,27; Ältere: 1,59±0,33). Im Altersvergleich konnten für beide Geschlechter nur für die ältere Gruppe und hier nur für die Extensions-OKKV signifikant niedrigere Werte nachgewiesen werden (p<0,01). Infolge dessen fiel die Ex-Flex-Ratio für die älteren Probanden ab, wies aber nur für die untersuchten Frauen signifikante Altersunterschiede auf (Männer, Junge: 1,24±0,02, Ältere: 1,12±0,28; Frauen, Junge: 1,33±0,26, Ältere: 1,03±0,27, p<0,01). Die MAV-Werte können seriös nur für die untersuchten Rückenmuskeln interpretiert werden. Die Werte waren hier erneut in der älteren Gruppe signifikant niedriger als in der jungen Gruppe. Geschlechtsunterschiede waren nur für den M. longissimus (wMAV für die älteren Probanden identifiziert werden. Anhand der vorgestellten Daten konnte ein funktioneller Kraftverlust der Rückenmuskulatur mit zunehmendem Alter bei gesunden Probanden nachgewiesen werden, nicht jedoch für die Bauchmuskulatur. Die ebenfalls ermittelten Oberflächen-EMG-Kennwerte geben Hinweise auf eine veränderte Faserzusammensetzung der Rückenmuskulatur für ältere Personen.
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