{"title":"Aktivität und Passivität des endlichen Seienden","authors":"Raymond Jahae","doi":"10.1515/nzsth-2021-0001","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Ein Stein des Anstoßes im christlichen Denken über den Menschen ist die Lehre, dass er für sein Heil, ja sogar für seinen guten Willen restlos von Gott abhängig ist. Der vorliegende Artikel versucht diese Lehre philosophisch plausibel zu machen. Dazu wird zunächst aufgewiesen, dass die Welt und das, was in ihr geschieht, nicht von den Naturwissenschaften, sondern nur von der Theologie her erklärt werden können. Sodann wird gezeigt, dass auch die gewollte Tätigkeit des Menschen, auch und gerade die vollends gelungene, gewissermaßen sich ihm zum Trotz und in Abhängigkeit von Gott vollzieht. Schließlich wird die These von der Fremdbestimmtheit des Menschen sowohl im Guten als auch im Bösen durch philosophische Reflexion auf die Konstitution des menschlichen Subjekts untermauert. Seine Aktivität ist von je größerer Passivität umfangen. Da es sich im Kern seiner selbst seiner Macht entzieht, ist es für sein Heil auf Gottes Gnade angewiesen.","PeriodicalId":0,"journal":{"name":"","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/nzsth-2021-0001","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/nzsth-2021-0001","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Ein Stein des Anstoßes im christlichen Denken über den Menschen ist die Lehre, dass er für sein Heil, ja sogar für seinen guten Willen restlos von Gott abhängig ist. Der vorliegende Artikel versucht diese Lehre philosophisch plausibel zu machen. Dazu wird zunächst aufgewiesen, dass die Welt und das, was in ihr geschieht, nicht von den Naturwissenschaften, sondern nur von der Theologie her erklärt werden können. Sodann wird gezeigt, dass auch die gewollte Tätigkeit des Menschen, auch und gerade die vollends gelungene, gewissermaßen sich ihm zum Trotz und in Abhängigkeit von Gott vollzieht. Schließlich wird die These von der Fremdbestimmtheit des Menschen sowohl im Guten als auch im Bösen durch philosophische Reflexion auf die Konstitution des menschlichen Subjekts untermauert. Seine Aktivität ist von je größerer Passivität umfangen. Da es sich im Kern seiner selbst seiner Macht entzieht, ist es für sein Heil auf Gottes Gnade angewiesen.