{"title":"Radikalisierung oder die Hegemonie eines Paradigmas – Irrititationspotenziale einer biografischen Fallstudie","authors":"N. Jukschat, K. Leimbach","doi":"10.1515/zfsoz-2020-0028","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das „Radikalisierungsparadigma“ hat im gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Diskurs Omnipräsenz erlangt. Dabei erweist es sich bei genauerer Betrachtung als konzeptionell wie analytisch schwach und mit Blick auf seine gesellschaftlichen Implikationen hochproblematisch. Der Beitrag gründet in einem wachsenden Unbehagen der Autor*innen mit dem Radikalisierungsparadigma angesichts eigener Felderfahrungen. Der zugrundeliegende Forschungskontext wird nach einer theoretisch-informierten kritischen Bestandsaufnahme zum Radikalisierungsparadigma skizziert. Es folgt eine ausführliche Einzelfallrekonstruktion einer Biografie, die auf der manifesten Ebene als klassische „Radikalisierung“ erscheint, das Radikalisierungsparadigma jedoch grundlegend irritiert und seine ‚blinden Flecken‘ und Präsumtionen hervortreten lässt. Dies führt uns im Fazit zu einem Plädoyer für einen multiparadigmatischen Gegenstandszugriff sowie eine deutlich stärker kritisch-reflexive Befragung der eigenen Forschungen und ihrer Implikationen.","PeriodicalId":47292,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Soziologie","volume":"49 1","pages":"335 - 355"},"PeriodicalIF":0.8000,"publicationDate":"2020-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zfsoz-2020-0028","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Soziologie","FirstCategoryId":"90","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zfsoz-2020-0028","RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"SOCIOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Das „Radikalisierungsparadigma“ hat im gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Diskurs Omnipräsenz erlangt. Dabei erweist es sich bei genauerer Betrachtung als konzeptionell wie analytisch schwach und mit Blick auf seine gesellschaftlichen Implikationen hochproblematisch. Der Beitrag gründet in einem wachsenden Unbehagen der Autor*innen mit dem Radikalisierungsparadigma angesichts eigener Felderfahrungen. Der zugrundeliegende Forschungskontext wird nach einer theoretisch-informierten kritischen Bestandsaufnahme zum Radikalisierungsparadigma skizziert. Es folgt eine ausführliche Einzelfallrekonstruktion einer Biografie, die auf der manifesten Ebene als klassische „Radikalisierung“ erscheint, das Radikalisierungsparadigma jedoch grundlegend irritiert und seine ‚blinden Flecken‘ und Präsumtionen hervortreten lässt. Dies führt uns im Fazit zu einem Plädoyer für einen multiparadigmatischen Gegenstandszugriff sowie eine deutlich stärker kritisch-reflexive Befragung der eigenen Forschungen und ihrer Implikationen.
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