{"title":"Chili und Ribiselkuchen: Gemeinschaftsgärten im Wiener Gemeindebau als gemeinschaftliches Außenhaus","authors":"R. Mayrhofer","doi":"10.15203/momentumquarterly.vol8.no4.p198-214","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In Wien sind in den letzten zehn Jahren uber 70 Gemeinschaftsgarten entstanden. Bislang waren es vor allem Menschen mit uberdurchschnittlicher Bildung und kreativen Berufen (creative class), die sich ihren Traum vom gemeinschaftlichen Gartnern erfullen konnten. Menschen mit geringem Bildungsgrad und sozial benachteiligte Gruppen sind in den Wiener Gemeinschaftsgarten hingegen bislang kaum vertreten. Diesem class bias entgegenzuwirken und gleichzeitig ungenutzte Flachenpotenziale zu aktivieren, waren die Ziele eines Pilotprojekts, das in den Jahren 2009 bis 2011 im Wiener Gemeindebau umgesetzt wurde. Basierend auf den Daten einer Aktionsforschung sowie aktueller empirischer Erhebungen geht der Text auf die Rahmenbedingungen, den partizipativen Planungsprozess und die Wirkungen eines selbstbestimmten Gemeinschaftsgartens im sozialen Wohnbau ein. Mit der Transformation des funktionellen Abstandsgruns in ein gemeinschaftliches Ausenhaus (Hulbusch 1978) entstanden neue „Handlungs-Freiraume“ im Sinne einer vita activa (Arendt 1969). Das Beispiel zeigt, dass soziale Inklusion durch Gemeinschaftsgarten im sozialen Wohnbau moglich ist. Besonders wichtig sind dabei freiraumplanerische Organisationsprinzipen und ein auf Selbstbestimmung abzielender Beteiligungsprozess.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"8 1","pages":"198-214"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Momentum Quarterly","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol8.no4.p198-214","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
In Wien sind in den letzten zehn Jahren uber 70 Gemeinschaftsgarten entstanden. Bislang waren es vor allem Menschen mit uberdurchschnittlicher Bildung und kreativen Berufen (creative class), die sich ihren Traum vom gemeinschaftlichen Gartnern erfullen konnten. Menschen mit geringem Bildungsgrad und sozial benachteiligte Gruppen sind in den Wiener Gemeinschaftsgarten hingegen bislang kaum vertreten. Diesem class bias entgegenzuwirken und gleichzeitig ungenutzte Flachenpotenziale zu aktivieren, waren die Ziele eines Pilotprojekts, das in den Jahren 2009 bis 2011 im Wiener Gemeindebau umgesetzt wurde. Basierend auf den Daten einer Aktionsforschung sowie aktueller empirischer Erhebungen geht der Text auf die Rahmenbedingungen, den partizipativen Planungsprozess und die Wirkungen eines selbstbestimmten Gemeinschaftsgartens im sozialen Wohnbau ein. Mit der Transformation des funktionellen Abstandsgruns in ein gemeinschaftliches Ausenhaus (Hulbusch 1978) entstanden neue „Handlungs-Freiraume“ im Sinne einer vita activa (Arendt 1969). Das Beispiel zeigt, dass soziale Inklusion durch Gemeinschaftsgarten im sozialen Wohnbau moglich ist. Besonders wichtig sind dabei freiraumplanerische Organisationsprinzipen und ein auf Selbstbestimmung abzielender Beteiligungsprozess.