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Abstract
Die Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) darf dieses Jahr ihren 35-jährigen Geburtstag feiern und ist damit in den besten Jahren. Am Erwachsensein besteht nun kein Zweifel mehr auch wenn wir uns in der Vergangenheit hin und wieder mal eine Unvernunft geleistet haben. Die GMA ist erfreulicherweise an einer Reihe wichtiger Entwicklungsprozesse beteiligt: So wurde sie aufgrund ihres Sachverstandes und ihrermaßgeblichenBeteiligung an der Entwicklung der Nationalen Kompetenzbasierten LernzielkatalogeMedizin (NKLM) und Zahnmedizin (NKLZ) von der AG Modellstudiengänge Medizin des Wissenschaftsrates (WR) [http://www.wissenschaftsrat.de/ arbeitsbereiche-arbeitsprogramm/medizin.html] zur zukünftigenGestaltung desMedizinstudiums inDeutschland befragt. DasMedizinstudium soll zunehmend an Kompetenzen orientiert sein statt an der Abarbeitung einer zunehmenden Anzahl von Fächern und Querschnittsbereichen. Damit verbunden wäre eine Erhöhung der Umsetzungsfreiheiten einer zukünftigen Ärztlichen Approbationsordnung durch die Medizinischen Fakultäten zur Erreichung und Überprüfung dieser Kompetenzen der Absolventinnen und Absolventen. Dafür ist u.a. die Etablierung einer bundeseinheitlichen strukturierten klinischpraktischen Abschlussprüfung (M2) in Anlehnung an die seit 2011 in der Schweiz umgesetzte staatliche OSCE wünschenswert. Nicht zuletzt können dieseMaßnahmen zu einer Verbesserung der Anschlussfähigkeit des Medizinstudiums an die ärztliche Weiterbildung beitragen. Im Februar hat sich ein Symposium in Bochum mit der Evidenzbasierten Weiterentwicklung des Medizinstudiums befasst. Dabei ist deutlich geworden, dass es zur Bewertung des Erfolges von Reformcurricula undModellstudiengängen großer gemeinsamer Anstrengungen aller Interessenträger bedarf, um sich auf dafür geeignete qualitative und quantitative Bewertungskriterien zu einigen. Die alleinige Verwendung lernwirksamer Methoden nach Effektstärken ausMetanalysen zum Lernen, wie sie öffentlichkeitswirksam John Hattie anlässlich der Veröffentlichung seines Buches „Visible Learning“ in deutscher Sprache fordert, ist eine wichtige Quelle dafür, wird allein aber keinesfalls die Lösung für diese Herausforderungen bringen [1]. Neben der unverzichtbaren Nutzung verfügbarer Evidenzen aus der empirischen Bildungsforschung wird immer auch ein Konsensfindungsprozess eine Rolle spielen, der die Qualitätskriterien für gute Lehre an der jeweiligen Fakultät mit ihren besonderen Rahmenbedingungen festlegt. Der GMA-Ausschuss „Weiterentwicklung des Medizinstudiums und der Ausbildungsordnungen“ wird sich weiter intensiv hiermit beschäftigen. In der vorliegenden Ausgabe der ZMA findet sich das Positionspapier der GMA zur Zukunft der Ärztlichen Weiterbildung, das im Dialog zwischen dem Ausschuss Weiterbildung und dem Vorstand entstanden ist. Weitere Papiere zu diesem Thema sind in Arbeit. Die Kompetenzorientierung der gemeinsam mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) entwickelten NKLM und NKLZ wurde erfreulicherweise bei der Konzeption der neuen Musterweiterbildungsordnungen von der Bundesärztekammer (BÄK) aufgegriffen [2]. Zuletzt war in der BÄK-Umfrage zur Weiterbildung erneut die unzureichende Evidenzbasierung von den Assistenzärztinnen und -ärzten bemängelt worden [3]. Die Fachgesellschaften entwickeln seit 1. Januar 2013 gemeinsammit der BÄK über ein Onlineportal Entwürfe für die neuen Weiterbildungsordnungen. Dabei sind noch eine Reihe von zentralen Fragen offen – etwa, wie zukünftig die ärztliche Weiterbildung, die einen erheblichen Aufwand darstellt, von den Verantwor-