Das mütterliche Mikrobiom in der unauffälligen Schwangerschaft und bei Geburt mittels Kaiserschnitt sowie die frühe Entwicklungsphase des neonatalen Mikrobioms
{"title":"Das mütterliche Mikrobiom in der unauffälligen Schwangerschaft und bei Geburt mittels Kaiserschnitt sowie die frühe Entwicklungsphase des neonatalen Mikrobioms","authors":"Sonja Granser, Philipp Fößleitner","doi":"10.1007/s15007-024-6360-8","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p><b>Ziel:</b> In dieser Studie von Foessleitner et al. wurden sowohl das mütterliche Mikrobiom im dritten Trimester der Schwangerschaft als auch die Faktoren, welche die Entwicklung des kindlichen Mikrobioms nach Kaiserschnittgeburt beeinflussen, untersucht.</p><p><b>Methoden:</b> Maternale vaginale und rektale Abstriche wurden bei Einschluss im letzten Schwangerschaftsdrittel und am Tag des Kaiserschnitts abgenommen. Zusätzlich wurden während des Kaiserschnitts plazentare und intrauterine Abstriche sowie kindliche dermale, bukkale und Mekoniumabstriche unmittelbar nach der Geburt und folgend auch am zweiten/dritten Lebenstag abgenommen. Alle Proben wurden mittels 16s-rRNA-Amplikonsequenzierung auf die mikrobielle Zusammensetzung analysiert.</p><p><b>Ergebnisse:</b> Von 30 an der Studie teilnehmenden gesunden schwangeren Frauen mit einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf und 18 Neugeborenen war genügend Probenmaterial für die Analyse des Mikrobioms vorhanden. Das vaginale und rektale Mikrobiom zeigte sich dabei im Verlauf des dritten Trimesters stabil und wies keine Veränderungen auf (permutative multivariate Varianzanalyse [PERMANOVA]; p > 0,05). Sowohl die intraoperativen Proben (plazentar, intrauterin) als auch die neonatalen Abstriche zum Zeitpunkt der Geburt zeigten sich durchweg steril. Jedoch kam es in Folge zu einer raschen kindlichen mikrobiellen Besiedelung, wobei die neonatale Wangenschleimhaut und die Stuhlproben bereits am zweiten/dritten Lebenstag eine signifikant unterschiedliche mikrobielle Besiedelungen von ihren Müttern (PERMANOVA; p < 0,01) aufwiesen.</p><p><b>Schlussfolgerung:</b> Die Schlussfolgerung der Studie ist daher, dass sich das vaginale und rektale Mikrobiom von gesunden Schwangeren im letzten Trimenon nicht verändert, Kinder und Plazenta zum Zeitpunkt der Geburt mikrobiell nicht besiedelt sind und die Entwicklung des kindlichen Mikrobioms nach der Geburt insbesondere durch die Umweltexposition beeinflusst zu sein scheint.</p><p><b>Zitierweise:</b> Granser S, Foessleitner P. The maternal microbiome in normal pregnancy and at delivery by cesarean section and the early developmental phase of the neonatal microbiome - presentation of a longitudinal pilot study. Allergo J Int 2024;33:269-73</p><p><b>https://doi.org/10.1007/s40629-024-00303-x</b></p>","PeriodicalId":7418,"journal":{"name":"Allergo Journal","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":1.1000,"publicationDate":"2024-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Allergo Journal","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://link.springer.com/article/10.1007/s15007-024-6360-8","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"ALLERGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Ziel: In dieser Studie von Foessleitner et al. wurden sowohl das mütterliche Mikrobiom im dritten Trimester der Schwangerschaft als auch die Faktoren, welche die Entwicklung des kindlichen Mikrobioms nach Kaiserschnittgeburt beeinflussen, untersucht.
Methoden: Maternale vaginale und rektale Abstriche wurden bei Einschluss im letzten Schwangerschaftsdrittel und am Tag des Kaiserschnitts abgenommen. Zusätzlich wurden während des Kaiserschnitts plazentare und intrauterine Abstriche sowie kindliche dermale, bukkale und Mekoniumabstriche unmittelbar nach der Geburt und folgend auch am zweiten/dritten Lebenstag abgenommen. Alle Proben wurden mittels 16s-rRNA-Amplikonsequenzierung auf die mikrobielle Zusammensetzung analysiert.
Ergebnisse: Von 30 an der Studie teilnehmenden gesunden schwangeren Frauen mit einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf und 18 Neugeborenen war genügend Probenmaterial für die Analyse des Mikrobioms vorhanden. Das vaginale und rektale Mikrobiom zeigte sich dabei im Verlauf des dritten Trimesters stabil und wies keine Veränderungen auf (permutative multivariate Varianzanalyse [PERMANOVA]; p > 0,05). Sowohl die intraoperativen Proben (plazentar, intrauterin) als auch die neonatalen Abstriche zum Zeitpunkt der Geburt zeigten sich durchweg steril. Jedoch kam es in Folge zu einer raschen kindlichen mikrobiellen Besiedelung, wobei die neonatale Wangenschleimhaut und die Stuhlproben bereits am zweiten/dritten Lebenstag eine signifikant unterschiedliche mikrobielle Besiedelungen von ihren Müttern (PERMANOVA; p < 0,01) aufwiesen.
Schlussfolgerung: Die Schlussfolgerung der Studie ist daher, dass sich das vaginale und rektale Mikrobiom von gesunden Schwangeren im letzten Trimenon nicht verändert, Kinder und Plazenta zum Zeitpunkt der Geburt mikrobiell nicht besiedelt sind und die Entwicklung des kindlichen Mikrobioms nach der Geburt insbesondere durch die Umweltexposition beeinflusst zu sein scheint.
Zitierweise: Granser S, Foessleitner P. The maternal microbiome in normal pregnancy and at delivery by cesarean section and the early developmental phase of the neonatal microbiome - presentation of a longitudinal pilot study. Allergo J Int 2024;33:269-73
期刊介绍:
The Allergo Journal publishes original articles, reviews and case reports, guidelines and position papers in German and English. The topics concern allergological and immunological clinical pictures, current developments in diagnosis and therapy, research work concerning antigens and allergens and aspects related to occupational and environmental medicine. The quality of the contributions is guaranteed by an international board of editors; all contributions will be reviewed by at least two independent peers.