{"title":"‘GRADE, WEIL ICH MICH ALS DEUTSCHEN FÜHLE’: THE PROGRESSIVE PATRIOTISM OF DIE WELTBÜHNE","authors":"Jack Arscott","doi":"10.1111/glal.12410","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Dieser Aufsatz befasst sich, unter Bezugnahme auf die Weimarer Wochenschrift <i>Die Weltbühne</i>, mit dem wenig erforschten Phänomen des linken Patriotismus. Anknüpfend an meine vor Kurzem abgeschlossene Doktorarbeit, behaupte ich, dass Patriotismus und Nationalismus als zwei grundverschiedene Begriffe verstanden werden müssen, die durch gegensätzliche politische Absichten getrieben werden. Zu diesem Zweck unterziehe ich zunächst eine Auswahl maßgebender Studien zu Nationalismus und Patriotismus einer kritischen Auseinandersetzung und stelle dabei eine Tendenz unter Gelehrten fest, sowohl die beiden Begriffe gleichzusetzen sowie auch jeglicher Form von Patriotismus die Existenzbasis zu entziehen. Anschließend führe ich die Ursprünge deutschen linken Patriotismus auf das frühe 19. Jahrhundert zurück, indem ich zwei Texte von Heinrich Heine, nämlich <i>Deutschland. Ein Wintermärchen</i> und <i>Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland</i>, kurz in Betracht ziehe, um mich dann meiner Fallstudie zu widmen. Mithilfe einer zwar kleinen, doch repräsentativen Auswahl von Texten aus dem umfänglichen Korpus der Zeitschrift stelle ich die drei Grundpfeiler vor, auf denen sich meine Analyse stützt: Regionalismus, Internationalismus und Sozialismus. Somit zeige ich die Notwendigkeit auf, unser Verständnis nicht nur der Stellung der <i>Weltbühne</i> innerhalb der Weimarer Publizistik, sondern auch des Potenzials des Patriotismus, progressiven politischen Zwecken zu dienen, zu überdenken.</p>","PeriodicalId":54012,"journal":{"name":"GERMAN LIFE AND LETTERS","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2024-04-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"GERMAN LIFE AND LETTERS","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/glal.12410","RegionNum":3,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Dieser Aufsatz befasst sich, unter Bezugnahme auf die Weimarer Wochenschrift Die Weltbühne, mit dem wenig erforschten Phänomen des linken Patriotismus. Anknüpfend an meine vor Kurzem abgeschlossene Doktorarbeit, behaupte ich, dass Patriotismus und Nationalismus als zwei grundverschiedene Begriffe verstanden werden müssen, die durch gegensätzliche politische Absichten getrieben werden. Zu diesem Zweck unterziehe ich zunächst eine Auswahl maßgebender Studien zu Nationalismus und Patriotismus einer kritischen Auseinandersetzung und stelle dabei eine Tendenz unter Gelehrten fest, sowohl die beiden Begriffe gleichzusetzen sowie auch jeglicher Form von Patriotismus die Existenzbasis zu entziehen. Anschließend führe ich die Ursprünge deutschen linken Patriotismus auf das frühe 19. Jahrhundert zurück, indem ich zwei Texte von Heinrich Heine, nämlich Deutschland. Ein Wintermärchen und Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, kurz in Betracht ziehe, um mich dann meiner Fallstudie zu widmen. Mithilfe einer zwar kleinen, doch repräsentativen Auswahl von Texten aus dem umfänglichen Korpus der Zeitschrift stelle ich die drei Grundpfeiler vor, auf denen sich meine Analyse stützt: Regionalismus, Internationalismus und Sozialismus. Somit zeige ich die Notwendigkeit auf, unser Verständnis nicht nur der Stellung der Weltbühne innerhalb der Weimarer Publizistik, sondern auch des Potenzials des Patriotismus, progressiven politischen Zwecken zu dienen, zu überdenken.
期刊介绍:
- German Life and Letters was founded in 1936 by the distinguished British Germanist L.A. Willoughby and the publisher Basil Blackwell. In its first number the journal described its aim as "engagement with German culture in its widest aspects: its history, literature, religion, music, art; with German life in general". German LIfe and Letters has continued over the decades to observe its founding principles of providing an international and interdisciplinary forum for scholarly analysis of German culture past and present. The journal appears four times a year, and a typical number contains around eight articles of between six and eight thousand words each.