{"title":"Analyse des Verantwortungs- und Tätigkeitsbereichs des\n Berufsbilds „Sonographer“ und Möglichkeiten der\n Umsetzung in Deutschland","authors":"Katrin Paetzold","doi":"10.1055/a-2167-8555","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"\n Hintergrund Traditionell ist die Durchführung von\n Ultraschalluntersuchungen in vielen europäischen Ländern\n ärztliche Aufgabe. Im weltweiten Vergleich werden diese Untersuchungen\n auch durch andere Berufe, sog. Sonographer, durchgeführt. Sonographer\n sind medizinisch und technisch ausgebildete Fachleute, welche diagnostische\n Ultraschalluntersuchungen unterschiedlicher Disziplinen durchführen. Im\n deutschsprachigen Raum ist dieses Berufsfeld noch wenig bekannt und wird in\n Fachkreisen kritisch diskutiert.\n Ziel Das Ziel der Untersuchung war es, durch die Analyse der verschiedenen\n Sonographer-Modelle einen möglichen Nutzen für die\n Krankenversorgung in Deutschland zu erkennen und ein geeignetes\n Ausbildungsmodell abzuleiten.\n Methoden In 4 Datenbanken wurden Studien, Leitlinien, Standards und\n Fachartikel mit einem Bezug zum Verantwortungs- und Tätigkeitsbereich\n der Sonographer in den Ländern Australien, Großbritannien,\n Japan, Kanada und den USA analysiert. Zur Herleitung von berufspolitischen\n Zusammenhängen erfolgte ein Leitfaden-Interview mit einer Expertin.\n Ergebnisse Anhand des Reviews wurde deutlich, dass die untersuchten\n Länder unterschiedliche Schwerpunkte in den Ausbildungs- und\n Tätigkeitsbereichen der Sonographer aufweisen. Die akademische\n Ausrichtung des britischen Konzepts und die Berufsorganisationen führten\n in Großbritannien zu einer starken Professionalisierung der Sonographer.\n Australische Sonographer sehen im britischen Modell ein Vorbild und streben nach\n einer ähnlichen beruflichen Autonomie. Alle betrachteten Modelle weisen\n einen stark teamorientierten Ansatz sowie verschiedene\n Berufszulassungsmodalitäten auf.\n Schlussfolgerung Die Etablierung des Sonographers kann für eine\n Verbesserung der Versorgung von Patient*innen in Deutschland sinnvoll\n sein, unter der Prämisse, den Beruf auf hohen, akademischen Standards zu\n gründen, Strukturen für eine interprofessionelle Zusammenarbeit\n zu schaffen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen festzulegen.","PeriodicalId":476775,"journal":{"name":"Endo-praxis","volume":"175 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Endo-praxis","FirstCategoryId":"0","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2167-8555","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Hintergrund Traditionell ist die Durchführung von
Ultraschalluntersuchungen in vielen europäischen Ländern
ärztliche Aufgabe. Im weltweiten Vergleich werden diese Untersuchungen
auch durch andere Berufe, sog. Sonographer, durchgeführt. Sonographer
sind medizinisch und technisch ausgebildete Fachleute, welche diagnostische
Ultraschalluntersuchungen unterschiedlicher Disziplinen durchführen. Im
deutschsprachigen Raum ist dieses Berufsfeld noch wenig bekannt und wird in
Fachkreisen kritisch diskutiert.
Ziel Das Ziel der Untersuchung war es, durch die Analyse der verschiedenen
Sonographer-Modelle einen möglichen Nutzen für die
Krankenversorgung in Deutschland zu erkennen und ein geeignetes
Ausbildungsmodell abzuleiten.
Methoden In 4 Datenbanken wurden Studien, Leitlinien, Standards und
Fachartikel mit einem Bezug zum Verantwortungs- und Tätigkeitsbereich
der Sonographer in den Ländern Australien, Großbritannien,
Japan, Kanada und den USA analysiert. Zur Herleitung von berufspolitischen
Zusammenhängen erfolgte ein Leitfaden-Interview mit einer Expertin.
Ergebnisse Anhand des Reviews wurde deutlich, dass die untersuchten
Länder unterschiedliche Schwerpunkte in den Ausbildungs- und
Tätigkeitsbereichen der Sonographer aufweisen. Die akademische
Ausrichtung des britischen Konzepts und die Berufsorganisationen führten
in Großbritannien zu einer starken Professionalisierung der Sonographer.
Australische Sonographer sehen im britischen Modell ein Vorbild und streben nach
einer ähnlichen beruflichen Autonomie. Alle betrachteten Modelle weisen
einen stark teamorientierten Ansatz sowie verschiedene
Berufszulassungsmodalitäten auf.
Schlussfolgerung Die Etablierung des Sonographers kann für eine
Verbesserung der Versorgung von Patient*innen in Deutschland sinnvoll
sein, unter der Prämisse, den Beruf auf hohen, akademischen Standards zu
gründen, Strukturen für eine interprofessionelle Zusammenarbeit
zu schaffen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen festzulegen.