Aktuelles Vorgehen in der Nachbehandlung gelenkerhaltender Operationen am Kniegelenk im deutschsprachigen Raum

Hannes Degenhardt, Anja Hirschmüller, P. Minzlaff
{"title":"Aktuelles Vorgehen in der Nachbehandlung gelenkerhaltender Operationen am Kniegelenk im deutschsprachigen Raum","authors":"Hannes Degenhardt, Anja Hirschmüller, P. Minzlaff","doi":"10.1055/a-2210-0401","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"\n Einleitung Die postoperative Nachbehandlung nach gelenkerhaltenden Kniegelenkoperationen beinhaltet neben klassischer Physiotherapie weitere Ansätze und Hilfsmittel wie CPM- und CAM-Schienen, TENS-Geräte, BFR-Training, Prähabilitation und digitale Gesundheitsanwendungen. Ziel der vorliegenden Umfrage war es, aktuelle Standards, Trends und Steuerungsmöglichkeiten in der Nachbehandlung zu untersuchen, Problemfelder zu identifizieren und mit der aktuellen Literatur zu vergleichen.\n Material und Methoden Es erfolgte eine strukturierte anonyme Online-Befragung gelisteter Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie der deutschsprachigen Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA). Der Fragebogen umfasste 36 geschlossene Fragen zur Nachbehandlung gelenkerhaltender Operationen am Kniegelenk.\n Ergebnisse Es konnten die Fragebogen von 528 Teilnehmenden mit langjähriger Berufserfahrung (86,6% mehr als 10 Jahre) analysiert werden. Standardisierte Nachbehandlungsschemata werden von 97,2% verwendet und deren Evidenz als hoch (59,1%) /sehr hoch (14,8%) eingeschätzt. Probleme der Rehabilitation werden in 10–20% der Fälle von 87,3% (persistierende Muskelatrophie 30,9%) gesehen. Nach rekonstruktiven Eingriffen werden CPM-Schienen (70,1%), CAM-Schienen (42,1%), Orthesen (85,0%) und TENS-Geräte (40,0%) verschrieben. Potentere Ansätze zur Behandlung des postoperativen Muskeldefizits werden von 89,4% gewünscht. BFR-Training ist bei 41,7% bekannt und wird von 8% regelmäßig angewendet. Es erfolgt nur ein unregelmäßiger Austausch mit behandelnden Physiotherapeuten (schriftlich: 27,5%). Eine digitale Rehabilitationssteuerung würde von 83,3% unterstützt werden, 22,7% kennen digitale Gesundheitsanwendungen nicht. 87,9% der Teilnehmenden gehen davon aus, dass Prähabilitation das postoperative Ergebnis beeinflussen kann.\n Schlussfolgerung Die Nachbehandlung kniegelenkerhaltender Operationen erfolgt in der Regel standardisiert und wird regelmäßig auf Aktualität überprüft. Die Evidenz für ausgesprochene Empfehlungen wird dabei als hoch eingeschätzt. In der Regel werden Orthesen nach rekonstruktiven Eingriffen verwendet, persistierende Muskelatrophien sind ein zentrales Problemfeld, das BFR-Training ist nur begrenzt bekannt, standardisierte Trainingsprotokolle fehlen hierfür aktuell. Die Kommunikation mit Physiotherapeuten ist verbesserungswürdig. Eine digitale Rehabilitationssteuerung wird selten verwendet, würde aber von der Mehrzahl der Chirurgen unterstützt werden.","PeriodicalId":516993,"journal":{"name":"Sportverletzung · Sportschaden","volume":"135 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sportverletzung · Sportschaden","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2210-0401","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract

Einleitung Die postoperative Nachbehandlung nach gelenkerhaltenden Kniegelenkoperationen beinhaltet neben klassischer Physiotherapie weitere Ansätze und Hilfsmittel wie CPM- und CAM-Schienen, TENS-Geräte, BFR-Training, Prähabilitation und digitale Gesundheitsanwendungen. Ziel der vorliegenden Umfrage war es, aktuelle Standards, Trends und Steuerungsmöglichkeiten in der Nachbehandlung zu untersuchen, Problemfelder zu identifizieren und mit der aktuellen Literatur zu vergleichen. Material und Methoden Es erfolgte eine strukturierte anonyme Online-Befragung gelisteter Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie der deutschsprachigen Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA). Der Fragebogen umfasste 36 geschlossene Fragen zur Nachbehandlung gelenkerhaltender Operationen am Kniegelenk. Ergebnisse Es konnten die Fragebogen von 528 Teilnehmenden mit langjähriger Berufserfahrung (86,6% mehr als 10 Jahre) analysiert werden. Standardisierte Nachbehandlungsschemata werden von 97,2% verwendet und deren Evidenz als hoch (59,1%) /sehr hoch (14,8%) eingeschätzt. Probleme der Rehabilitation werden in 10–20% der Fälle von 87,3% (persistierende Muskelatrophie 30,9%) gesehen. Nach rekonstruktiven Eingriffen werden CPM-Schienen (70,1%), CAM-Schienen (42,1%), Orthesen (85,0%) und TENS-Geräte (40,0%) verschrieben. Potentere Ansätze zur Behandlung des postoperativen Muskeldefizits werden von 89,4% gewünscht. BFR-Training ist bei 41,7% bekannt und wird von 8% regelmäßig angewendet. Es erfolgt nur ein unregelmäßiger Austausch mit behandelnden Physiotherapeuten (schriftlich: 27,5%). Eine digitale Rehabilitationssteuerung würde von 83,3% unterstützt werden, 22,7% kennen digitale Gesundheitsanwendungen nicht. 87,9% der Teilnehmenden gehen davon aus, dass Prähabilitation das postoperative Ergebnis beeinflussen kann. Schlussfolgerung Die Nachbehandlung kniegelenkerhaltender Operationen erfolgt in der Regel standardisiert und wird regelmäßig auf Aktualität überprüft. Die Evidenz für ausgesprochene Empfehlungen wird dabei als hoch eingeschätzt. In der Regel werden Orthesen nach rekonstruktiven Eingriffen verwendet, persistierende Muskelatrophien sind ein zentrales Problemfeld, das BFR-Training ist nur begrenzt bekannt, standardisierte Trainingsprotokolle fehlen hierfür aktuell. Die Kommunikation mit Physiotherapeuten ist verbesserungswürdig. Eine digitale Rehabilitationssteuerung wird selten verwendet, würde aber von der Mehrzahl der Chirurgen unterstützt werden.
德语国家膝关节保关节手术后续治疗的现行程序
引言 膝关节保留手术后的术后随访治疗包括传统的物理治疗以及其他方法和辅助手段,如 CPM 和 CAM 夹板、TENS 设备、BFR 训练、预康复和数字健康应用。本次调查旨在分析后续治疗的当前标准、趋势和控制方案,找出问题所在,并与当前文献进行比较。材料和方法 对来自德语区关节镜和关节外科协会(AGA)的骨科和创伤外科专家进行了结构化匿名在线调查。调查问卷由 36 个封闭式问题组成,涉及膝关节保留手术的后续治疗。结果 对具有多年专业经验(86.6%超过 10 年)的 528 名参与者的问卷进行了分析。97.2%的参与者使用了标准化的术后治疗方案,这些方案被评为 "高"(59.1%)/"非常高"(14.8%)。87.3%的病例存在 10-20% 的康复问题(30.9% 的病例存在持续性肌肉萎缩)。整形手术后,医生会给患者使用 CPM 夹板(70.1%)、CAM 夹板(42.1%)、矫形器(85.0%)和 TENS 装置(40.0%)。89.4%的人希望采用更有效的方法来治疗术后肌肉缺损。41.7% 的人知道 BFR 训练,8% 的人经常使用。与治疗物理治疗师之间只有不定期的交流(书面交流:27.5%)。83.3% 的人支持数字化康复管理,22.7% 的人不熟悉数字化健康应用。87.9%的参与者认为术前康复可影响术后效果。结论 膝关节保留手术的术后护理一般都是标准化的,并定期审查以确保其与时俱进。所提建议的证据度较高。重建手术后一般都会使用矫形器,持续性肌肉萎缩是一个核心问题,BFR 训练的了解程度有限,目前也没有标准化的训练方案。与物理治疗师之间的沟通有待改善。数字康复控制很少使用,但会得到大多数外科医生的支持。
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