Zwischen Klassenkampf und Individuation: Der Vorschlag einer radikaldemokratischen Identitätspolitik

Leon Lobenberg
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Abstract

Identitätspolitik wird dafür kritisiert, linke Bewegungen zu spalten und lediglich Reformismus zu betreiben. Dem daraus abgeleiteten Ruf nach Linkspopulismus, der die „soziale Frage“ wieder artikulieren soll, wird von identitätspolitischer Seite wiederum ein zu vereinheitlichender Bezug auf Klasse und Nation vorgeworfen. In diesem Essay argumentiere ich einerseits, dass beide Positionen in ihren Extremen das Politische verneinen und dass zwischen ihnen andererseits eine ambivalente Spannung herrscht: Die Konstruktion von Identität ist notwendig für die Artikulation von Interessen, wirkt tendenziell aber essentialistisch, weshalb sie immer wieder auf Ausschlüsse untersucht und dementsprechend kritisiert werden muss. Ich schlage vor, diese Spannung als konstitutives Prinzip einer radikaldemokratischen Identitätspolitik anzuerkennen: Identitätskonstruktionen müssen konstant kritisiert werden, gleichzeitig bilden sie jedoch die Chance, eine gegenhegemoniale Alternative zur neoliberalen Hegemonie zu etablieren.
在阶级斗争与个性化之间:激进民主身份政治的建议
身份政治被批判为分裂左翼运动和仅仅追求改良主义。由此产生的对左翼民粹主义的呼唤本应再次阐明 "社会问题",却反过来被认同政治指责为以过于统一的方式提及阶级和民族。在这篇文章中,我一方面认为这两种立场都以其极端的方式否定了政治,另一方面又认为它们之间存在着矛盾的张力:身份的构建对于利益的表达是必要的,但又往往是本质主义的,这就是为什么它必须始终被检查是否存在排斥并受到相应批评的原因。我建议将这种紧张关系视为激进民主身份政治的构成原则:身份建构必须不断受到批判,但同时也是建立新自由主义霸权的反霸权替代方案的契机。
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