Martin Glos, Sarah Ossadnik, Katharina Lederer, Daniela Linke, Matthew Salanitro, Sebastian Herberger, Thomas Penzel, Ingo Fietze
{"title":"Einfluss der Schlafumgebung auf die Schlafqualität bei Gesunden: Untersuchung eines neuartigen Zweimatratzensystems","authors":"Martin Glos, Sarah Ossadnik, Katharina Lederer, Daniela Linke, Matthew Salanitro, Sebastian Herberger, Thomas Penzel, Ingo Fietze","doi":"10.1007/s11818-023-00427-2","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Zu den bekannten Faktoren für eine gute Schlafqualität in der häuslichen Umgebung zählen die Vermeidung von Immissionen durch Umgebungslärm und Licht, eine optimierte Raumtemperaturgestaltung sowie die Entfernung von schlafstörenden Elementen. Bisher wenig wissenschaftlich untersucht ist dagegen, ob und in welchem Ausmaß die Gestaltung der Matratzen und des Bettsystems, also des Schlafkomforts, einen Einfluss auf den Schlaf haben. In einem randomisierten Cross-over-Design wurde bei n = 30 Schlafgesunde beiden Geschlechts (Alter 44,8 ± 7,7 Jahre) mittels Polysomnographie (PSG) und Fragebögen der Effekt eines ergonomisch neuartigen Zweimatratzensystems (ZMS) auf die Schlafstruktur und die Schlafqualität untersucht und die Ergebnisse mit denen einer Standard-Einzelmatratze (SEM) verglichen. Beim Schlaf auf der Testmatratze ZMS traten im Vergleich zur Referenzmatratze SEM eine höhere prozentuale Menge an REM-Schlaf ( p < 0,05) sowie ein geringerer Index von Beinbewegungen pro Stunde Schlaf (LM‑I, p < 0,01) und Index periodischer Beinbewegungen pro Stunde Schlaf (PLM‑I, p < 0,02) auf. Andere PSG-Schlafparameter sowie die subjektive Bewertung der Schlafqualität und anderer Fragebögen-Items unterschieden sich nicht signifikant. In dieser Studie wurde eine selektive Verbesserung der Schlafstruktur durch die Verwendung eines ZMS nachgewiesen. Zur Untersuchung und Beurteilung der klinischen Relevanz von (Langzeit‑)Effekten auf die Schlafqualität gibt es einen Bedarf an weiteren Studien mit großen Fallzahlen in verschiedenen Populationen.","PeriodicalId":21947,"journal":{"name":"Somnologie","volume":"78 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2023-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Somnologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1007/s11818-023-00427-2","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"CLINICAL NEUROLOGY","Score":null,"Total":0}
引用次数: 1
Abstract
Zusammenfassung Zu den bekannten Faktoren für eine gute Schlafqualität in der häuslichen Umgebung zählen die Vermeidung von Immissionen durch Umgebungslärm und Licht, eine optimierte Raumtemperaturgestaltung sowie die Entfernung von schlafstörenden Elementen. Bisher wenig wissenschaftlich untersucht ist dagegen, ob und in welchem Ausmaß die Gestaltung der Matratzen und des Bettsystems, also des Schlafkomforts, einen Einfluss auf den Schlaf haben. In einem randomisierten Cross-over-Design wurde bei n = 30 Schlafgesunde beiden Geschlechts (Alter 44,8 ± 7,7 Jahre) mittels Polysomnographie (PSG) und Fragebögen der Effekt eines ergonomisch neuartigen Zweimatratzensystems (ZMS) auf die Schlafstruktur und die Schlafqualität untersucht und die Ergebnisse mit denen einer Standard-Einzelmatratze (SEM) verglichen. Beim Schlaf auf der Testmatratze ZMS traten im Vergleich zur Referenzmatratze SEM eine höhere prozentuale Menge an REM-Schlaf ( p < 0,05) sowie ein geringerer Index von Beinbewegungen pro Stunde Schlaf (LM‑I, p < 0,01) und Index periodischer Beinbewegungen pro Stunde Schlaf (PLM‑I, p < 0,02) auf. Andere PSG-Schlafparameter sowie die subjektive Bewertung der Schlafqualität und anderer Fragebögen-Items unterschieden sich nicht signifikant. In dieser Studie wurde eine selektive Verbesserung der Schlafstruktur durch die Verwendung eines ZMS nachgewiesen. Zur Untersuchung und Beurteilung der klinischen Relevanz von (Langzeit‑)Effekten auf die Schlafqualität gibt es einen Bedarf an weiteren Studien mit großen Fallzahlen in verschiedenen Populationen.
期刊介绍:
Die Zeitschrift Somnologie ist das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM) und der Schweizerischen Gesellschaft für Schlafforschung, Schlafmedizin und Chronobiologie (SGSSC).
Auf der Basis von aktuellen, klinisch relevanten Forschungsergebnissen befasst sich die Somnologie mit der Ätiologie, Pathophysiologie, Differentialdiagnostik und Therapie der verschiedenen Schlafstörungen. Eine wissenschaftlich hochqualifizierte Analyse der Ätiologie, Pathophysiologie, Epidemiologie, Diagnose und Therapie verschiedener Schlafstörungen erfordert die Kooperation einer Vielzahl von medizinischen Fachdisziplinen. Durch die Zusammenarbeit von Vertretern aus den Bereichen der Epidemiologie, Humangenetik, HNO, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Innere Medizin, Pneumologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Neurologie, Neurophysiologie, Physiologie, Psychologie, Pädiatrie und Pharmakologie erfüllt die Somnologie die multidisziplinären Anforderungen der Schlafforschung und Schlafmedizin. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auch auf methodischen Neuerungen der Biomedizinischen Technik. Neben experimentellen oder klinischen Originalarbeiten und Übersichtsarbeiten werden Empfehlungen, Positionspapiere und Leitlinien der DGSM publiziert. Regelmäßig erscheinende Schwerpunktthemen und die Einrichtung einer CME-Rubrik in der Somnologie erfüllen den Aus- und Weiterbildungsanspruch dieser Zeitschrift und der beteiligten Fachgesellschaften.Auf eine ausgewogene Kombination von wissenschaftlichen Inhalten und praxisnahen Inhalten, die der Aus- und Weiterbildung dienen, wird bei der Zusammenstellung der einzelnen Ausgaben Wert gelegt. Based on current, clinically relevant research results, the journal Somnologie focuses on the etiology, pathophysiology, differential diagnostics and treatment of various sleep disorders.A scientific, comprehensive analysis of the various causes of sleep disorders requires the cooperation of several branches of medicine. Through the collaboration of specialists in the areas of epidemiology, human genetics, ENT, OMF, internal medicine, pneumology, cardiology, gastroenterology, neurology, neurophysiology, physiology, psychology, pediatrics, and pharmacology, Somnologie fulfills the multidisciplinary requirements of sleep research and sleep medicine. Special attention is paid to methodological innovations of biomedical engineering.In addition to experimental and original clinical articles, reviews, case reports, recommendations and guidelines of the DGSM are published. Focus issues and and CME-articles fulfill the continuing education requirements of this journal and the involved professional societies.A balanced combination of scientific content and articles fostering education in sleep medicine is provided in each single issue of Somnologie.