{"title":"Das Konstrukt der „vollständigen Tätigkeit“ als Ziel guter Arbeitsgestaltung","authors":"Vincent Mustapha, Renate Rau","doi":"10.1026/0932-4089/a000420","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Für die Gestaltung von Arbeit wird als ein Ziel die Vollständigkeit der Tätigkeit genannt. Hintergrund ist, dass vollständige Tätigkeiten für das Lernen und die Gesundheit förderlich sein sollen. Allerdings existieren kaum Studien, die diese Annahmen geprüft haben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, den Zusammenhang zwischen vollständig gestalteten Tätigkeiten und Beanspruchungsfolgen unter Berücksichtigung der Mediatoren Tätigkeitsspielraum und Arbeitsintensität zu untersuchen. Dazu wurden bei 801 Mitarbeitenden unterschiedlichster Berufe und Branchen Arbeits- und Beanspruchungsanalysen mittels Beobachtungsinterviews und Fragebögen durchgeführt. Im Ergebnis zeigte sich, dass vollständige Tätigkeiten, vermittelt über Tätigkeitsspielraum, mit mehr positiven und weniger negativen Beanspruchungsfolgen zusammenhängen. Gleichzeitig hängen vollständige Tätigkeiten über die Arbeitsintensität mit mehr negativen Beanspruchungsfolgen zusammen, falls der Tätigkeitsspielraum nicht wahrgenommen wird oder nicht nutzbar ist. Gute Arbeitsgestaltung sollte daher vollständige Tätigkeiten schaffen, dabei aber das Ausmaß der Arbeitsintensität kontrollieren (darf nicht überfordern). Außerdem sollte das Erkennen und Nutzen des in vollständigen Tätigkeiten immanenten Tätigkeitsspielraums unterstützt werden.","PeriodicalId":44883,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Arbeits-Und Organisationspsychologie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":1.0000,"publicationDate":"2023-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Arbeits-Und Organisationspsychologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1026/0932-4089/a000420","RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHOLOGY, APPLIED","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung: Für die Gestaltung von Arbeit wird als ein Ziel die Vollständigkeit der Tätigkeit genannt. Hintergrund ist, dass vollständige Tätigkeiten für das Lernen und die Gesundheit förderlich sein sollen. Allerdings existieren kaum Studien, die diese Annahmen geprüft haben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, den Zusammenhang zwischen vollständig gestalteten Tätigkeiten und Beanspruchungsfolgen unter Berücksichtigung der Mediatoren Tätigkeitsspielraum und Arbeitsintensität zu untersuchen. Dazu wurden bei 801 Mitarbeitenden unterschiedlichster Berufe und Branchen Arbeits- und Beanspruchungsanalysen mittels Beobachtungsinterviews und Fragebögen durchgeführt. Im Ergebnis zeigte sich, dass vollständige Tätigkeiten, vermittelt über Tätigkeitsspielraum, mit mehr positiven und weniger negativen Beanspruchungsfolgen zusammenhängen. Gleichzeitig hängen vollständige Tätigkeiten über die Arbeitsintensität mit mehr negativen Beanspruchungsfolgen zusammen, falls der Tätigkeitsspielraum nicht wahrgenommen wird oder nicht nutzbar ist. Gute Arbeitsgestaltung sollte daher vollständige Tätigkeiten schaffen, dabei aber das Ausmaß der Arbeitsintensität kontrollieren (darf nicht überfordern). Außerdem sollte das Erkennen und Nutzen des in vollständigen Tätigkeiten immanenten Tätigkeitsspielraums unterstützt werden.