Effizienz und soziale Ungleichheit in strikt leistungsdifferenzierenden Bildungssystemen. Eine kritische Betrachtung des Model of Ability Tracking (MoAbiT)
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Abstract
Zusammenfassung Inwieweit Leistungsdifferenzierung (bzw. ability tracking ) Bildungsungleichheit beeinflusst, wird kontrovers diskutiert. Die vorliegende Studie untersucht, wie die Stringenz von Leistungsdifferenzierung (z. B. erzeugt durch verbindliche Übergangsempfehlungen) mit der Effizienz von Lernprozessen und sozialer Ungleichheit in der Sekundarstufe zusammenhängt. Den theoretischen Ausgangspunkt bildet eine kritische Betrachtung des „Model of Ability Tracking“ (MoAbiT) von Hartmut Esser. Empirische Analysen von Daten aus zwei IQB-Bildungstrendstudien stellen folgende Hauptannahmen des MoAbiT in Frage: Erstens, dass Sekundarschulklassen bei strikter Leistungsdifferenzierung kognitiv homogener zusammengesetzt sind und zweitens, dass kognitive Homogenität mit höheren schulischen Kompetenzen assoziiert ist. In Bezug auf die Auswirkungen von Leistungsdifferenzierung auf soziale Disparitäten zeichnet die vorliegende Arbeit ein gemischtes Bild. Ob strikte Leistungsdifferenzierung – wie im MoAbiT postuliert – Lernprozesse erleichtert und Bildungsungleichheit reduziert, bleibt angesichts der Befunde fraglich.
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