Stephan Morbach, Michael Eckhard, Ralf Lobmann, Eckhard Müller, Heinrich Reike, Alexander Risse, Gerhard Rümenapf, Maximilian Spraul
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Abstract
ZUSAMMENFASSUNG Das diabetische Fußsyndrom umfasst komplexe pathologische Veränderungen am Fuß eines Menschen mit Diabetes mellitus. Schwerwiegende Manifestationen diabetischer Fußprobleme sind Ulzerationen, deformierende Veränderungen des Fußskeletts („Charcot-Fuß“) und immer noch zu oft Amputationen. Ulzera oder Nekrosen entwickeln sich meist als Folge von repetitiver Traumatisierung bei eingeschränktem Druck- und Schmerzempfinden im Rahmen einer diabetischen Polyneuropathie. Bei allen Menschen mit Diabetes sollten daher Füße und Schuhwerk regelmäßig untersucht werden. Wesentliche Komponenten der Behandlung diabetischer Fußulzera sind Stoffwechseloptimierung und Behandlung internistischer Grunderkrankungen, Infektionskontrolle, Debridement avitaler Gewebeanteile, effektive Druckentlastung, stadiengerechte lokale Wundbehandlung, Therapie von Gefäßerkrankungen, fußchirurgische Korrektur von Deformitäten und/oder Fehlstellungen sowie Patientenschulung. Durch ein frühzeitiges multidisziplinäres, multiprofessionelles und transsektorales Vorgehen bei der Behandlung von Fußulzera kann die Häufigkeit von Amputationen bedeutend gesenkt werden. Wichtigste präventive Maßnahme ist die rechtzeitige Identifikation von Risikofüßen und dann deren regelmäßige Selbst- und Fremdkontrolle, um trotz des Verlustes schützender Warnmechanismen im Rahmen der Neuropathie keine akuten Ereignisse zu erleiden.