Julius Steegmann, Frank Muggenthaler, Alexander Bartella
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Abstract
Die chirurgische Nachsorge ist ein integraler Bestandteil des Behandlungsprozesses und umfasst individuelle Verhaltensempfehlungen für eine optimale Patientenerholung. Neben sorgfältiger operativer Planung und adjuvanter Medikamentengabe beeinflussen die postoperative Ernährung und körperliche Aktivität maßgeblich die Wundheilung. Mangelernährung, die oft bei hospitalisierten Patienten auftritt, behindert die postoperative Genesung. Der bereits präoperative bestehende Ernährungszustand des Patienten beeinflusst die Ergebnisse der Wundheilung. Ein ausgewogenes Stoffwechselgleichgewicht spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Wundheilung und der Vermeidung von Komplikationen. Patienten sollten perioperativ keinen Nährstoffmangel aufweisen und v. a. ausreichend Kalorien und Proteine zu sich nehmen, um den gesteigerten postoperativen Bedarf zu decken. Die Protokolle für „enhanced recovery after surgery“ (ERAS) befürworten die Optimierung der prä- und postoperativen Ernährung. Darüber hinaus kann sich körperliche Aktivität sowohl positiv als auch negativ auswirken: Moderate Bewegung stärkt das Immunsystem und beschleunigt regenerative Prozesse, während übermäßige Anstrengung die Immunantwort schwächen kann. Daher sind eine sorgfältige Verschreibung und zeitliche Abstimmung von Bewegung während der postoperativen Phase von entscheidender Bedeutung. Der optimale Zeitpunkt für Verbandswechsel und Hygienepraktiken nach der Operation bleibt umstritten. Ein umfassendes Verständnis dieser perioperativen Faktoren kann die Wundheilung und die postoperativen Ergebnisse erheblich verbessern. Angesichts aktueller Forschung betont diese Übersichtsarbeit die entscheidende Rolle von Ernährung und körperlicher Aktivität im Heilungsprozess und unterstreicht die Bedeutung der individualisierten postoperativen Nachsorge.