{"title":"Echtzeit im Verhältnis von Mensch und Maschine. Die Relevanz von Echtzeit für den Wandel von Arbeit und in der Digitalisierung","authors":"Heidi Schweickert","doi":"10.5771/0040-117x-2023-3-225","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Einführung von Echtzeittechnologie ermöglichte die Interaktion mit dem Computer, die für die heutigen Praktiken nach wie vor zentral ist und das Mensch-Maschine-Verhältnis unverändert prägt. Der Begriff ‚Echtzeit‘ wird in Wissenschaft und Forschung interdisziplinär verwendet, ist technikhistorisch und -anthropologisch jedoch unzureichend differenziert und weder in seiner Bedeutung für die Geschichte der Digitalisierung noch im Verhältnis von Mensch und Maschine ausreichend reflektiert. Der Beitrag untersucht die Im- plikationen von ‚Echtzeit‘ für Nutzer*innen der Technologie im Hinblick auf ihr Verhältnis zur Maschine. Unter dieser Leitfrage wird der Begriff semantisch analysiert und anhand mit ihm konnotierter, sachverwandter Benennungen für seine Merkmale und Eigenschaften ausdifferenziert. Als konstitutive Merkmale werden Dialogbetrieb, Direktzugriff, Geschwindigkeit und Synchronität identifiziert und in ihrem Einfluss auf den Wandel von Arbeitspraktiken unter dem besonderen Aspekt des wechselseitigen Verhältnisses von Mensch und Maschine betrachtet. Die Analyse basiert auf dem Beispiel von SAP und dem Kontext von Arbeit zu Beginn der 1970er Jahre. Ziel des Beitrags1 ist es, die Bedeutung und Signifikanz von ‚Echtzeit‘ als wichtigen Entwicklungsschritt für die Geschichte der Digitalisierung und für Veränderungen im Verhältnis von Mensch und Maschine explizit erkennbar zu machen.","PeriodicalId":82885,"journal":{"name":"Technikgeschichte in Einzeldarstellungen","volume":"116 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Technikgeschichte in Einzeldarstellungen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0040-117x-2023-3-225","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die Einführung von Echtzeittechnologie ermöglichte die Interaktion mit dem Computer, die für die heutigen Praktiken nach wie vor zentral ist und das Mensch-Maschine-Verhältnis unverändert prägt. Der Begriff ‚Echtzeit‘ wird in Wissenschaft und Forschung interdisziplinär verwendet, ist technikhistorisch und -anthropologisch jedoch unzureichend differenziert und weder in seiner Bedeutung für die Geschichte der Digitalisierung noch im Verhältnis von Mensch und Maschine ausreichend reflektiert. Der Beitrag untersucht die Im- plikationen von ‚Echtzeit‘ für Nutzer*innen der Technologie im Hinblick auf ihr Verhältnis zur Maschine. Unter dieser Leitfrage wird der Begriff semantisch analysiert und anhand mit ihm konnotierter, sachverwandter Benennungen für seine Merkmale und Eigenschaften ausdifferenziert. Als konstitutive Merkmale werden Dialogbetrieb, Direktzugriff, Geschwindigkeit und Synchronität identifiziert und in ihrem Einfluss auf den Wandel von Arbeitspraktiken unter dem besonderen Aspekt des wechselseitigen Verhältnisses von Mensch und Maschine betrachtet. Die Analyse basiert auf dem Beispiel von SAP und dem Kontext von Arbeit zu Beginn der 1970er Jahre. Ziel des Beitrags1 ist es, die Bedeutung und Signifikanz von ‚Echtzeit‘ als wichtigen Entwicklungsschritt für die Geschichte der Digitalisierung und für Veränderungen im Verhältnis von Mensch und Maschine explizit erkennbar zu machen.