Freiwilliges Engagement in sozialen Organisationen im Hinblick auf die Motive des Engagements, Erleben emotionaler Distanzierung (Cool Down) und Lebenszufriedenheit bei Menschen mit unterschiedlichen Indikatoren der Spiritualität
{"title":"Freiwilliges Engagement in sozialen Organisationen<b> im Hinblick auf die Motive des Engagements, Erleben emotionaler Distanzierung (Cool Down) und Lebenszufriedenheit bei Menschen mit unterschiedlichen Indikatoren der Spiritualität</b>","authors":"Arndt Büssing, Klaus Baumann, Carina Bär-Mennigen","doi":"10.1515/spircare-2023-0020","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Viele Menschen engagieren sich freiwillig für andere und kommen in sozialen Bereichen zum Einsatz, die oft physisch und emotional anstrengend und belastend sind. Im vorliegenden Beitrag geht es um das Engagement im sozialen Bereich. Er geht der Frage nach, ob es bei spirituellen, religiösen oder nicht religiösen Menschen Unterschiede in der Motivkonstellation sowie bezüglich der erlebten emotionalen Distanzierung von den begleiteten Personen in Sinne des Cool Down gibt. Hierfür wurde eine anonyme Querschnittsbefragung unter 343 Freiwilligen mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt. Das Werte -Motiv steht bei ihnen im Vordergrund, kaum das Wachsen -Motiv. Religiöse und nicht-religiöse Engagierte unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Motivationen nicht signifikant, jedoch zeigen sich für das Werte -Motiv deutliche Zusammenhänge mit einem bewussten Umgang mit anderen sowie Compassion und Altruismus, aber auch mit einer Suche nach Einsicht und Weisheit. Die Beweggründe des Engagements sind also bedeutsam, weniger die Religionszugehörigkeit. Das Cool Down-Empfinden korreliert nicht mit Indikatoren der Spiritualität. Für Freiwilligen-Organisationen ist es wichtig, das aktuelle Risikoprofil der Engagierten im Sinne einer emotionalen Überforderung und Distanzierung von den begleiteten Personen zu kennen, um notwendige Unterstützung anbieten zu können. Basierend auf dieser Arbeit können Empfehlungen ausgesprochen werden, die prinzipielle auch für diejenigen gelten, die sich im Kontext des Spiritual Care ehrenamtlich engagieren.","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.3000,"publicationDate":"2023-09-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/spircare-2023-0020","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"RELIGION","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Viele Menschen engagieren sich freiwillig für andere und kommen in sozialen Bereichen zum Einsatz, die oft physisch und emotional anstrengend und belastend sind. Im vorliegenden Beitrag geht es um das Engagement im sozialen Bereich. Er geht der Frage nach, ob es bei spirituellen, religiösen oder nicht religiösen Menschen Unterschiede in der Motivkonstellation sowie bezüglich der erlebten emotionalen Distanzierung von den begleiteten Personen in Sinne des Cool Down gibt. Hierfür wurde eine anonyme Querschnittsbefragung unter 343 Freiwilligen mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt. Das Werte -Motiv steht bei ihnen im Vordergrund, kaum das Wachsen -Motiv. Religiöse und nicht-religiöse Engagierte unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Motivationen nicht signifikant, jedoch zeigen sich für das Werte -Motiv deutliche Zusammenhänge mit einem bewussten Umgang mit anderen sowie Compassion und Altruismus, aber auch mit einer Suche nach Einsicht und Weisheit. Die Beweggründe des Engagements sind also bedeutsam, weniger die Religionszugehörigkeit. Das Cool Down-Empfinden korreliert nicht mit Indikatoren der Spiritualität. Für Freiwilligen-Organisationen ist es wichtig, das aktuelle Risikoprofil der Engagierten im Sinne einer emotionalen Überforderung und Distanzierung von den begleiteten Personen zu kennen, um notwendige Unterstützung anbieten zu können. Basierend auf dieser Arbeit können Empfehlungen ausgesprochen werden, die prinzipielle auch für diejenigen gelten, die sich im Kontext des Spiritual Care ehrenamtlich engagieren.