{"title":"Methode für forstbetriebliches Benchmarking in der DACH-Region","authors":"Patric Bürgi, Bernhard Pauli","doi":"10.3188/szf.2023.s0030","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Abstract Während die Schweizer Forstbetriebe seit den 1990er-Jahren im Durchschnitt Verluste in der Waldbewirtschaftung ausweisen, erzielen die deutschen und österreichischen Forstbetriebe mehrheitlich Gewinne. Der wichtigste Grund für die negativen Betriebsergebnisse in der Schweiz sind die hohen Produktionskosten, insbesondere in der Holzernte. Zur Identifizierung neuer Lösungswege zur Wiederherstellung der ökonomischen Nachhaltigkeit in der Schweizer Waldwirtschaft und allgemein zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Forstbetriebe in der DACH-Region bietet sich der methodische Ansatz des Benchmarkings an. Durch länderübergreifende Vergleiche der besten Forstbetriebe können neue Lösungsansätze identifiziert, an die eigenen Belange angepasst und umgesetzt werden. Die Methode ermöglicht es, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Forstbetriebe vor dem Hintergrund der jeweiligen Umweltbedingungen, der Stakeholder, der Be- schaffungs- und Absatzmärkte sowie der Betriebsbedingungen detailliert zu analysieren, zu vergleichen und Erfolgsfaktoren zu identifizieren. Der Hauptfokus der Benchmarking-Methode richtet sich auf die Holzernte, die wichtigste Kostenstelle der Forstbetriebe. Benchmarking als Managementinstrument für die Forstwirtschaft scheint vielversprechend, da keine unmittelbare Konkurrenz zwischen den Forstbetrieben besteht und der offene Informationsaustausch dadurch begünstigt wird. Aufgrund der mit dem Klimawandel einhergehenden steigenden Kosten zur Bewältigung von Störungen wie Sturm, Borkenkäfer oder Trockenheit, als auch der möglicherweise notwendigen Investitionen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel dürfte die Suche nach optimalen und effizienten Bewirtschaftungskonzepten und -prozessen weiter an Bedeutung gewinnen. Benchmarking könnte hier einen wertvollen Beitrag zur Identifizierung zukunftsfähiger und ökonomisch nachhaltiger Waldbewirtschaftungskonzepte leisten.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"19 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3188/szf.2023.s0030","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"Agricultural and Biological Sciences","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Abstract Während die Schweizer Forstbetriebe seit den 1990er-Jahren im Durchschnitt Verluste in der Waldbewirtschaftung ausweisen, erzielen die deutschen und österreichischen Forstbetriebe mehrheitlich Gewinne. Der wichtigste Grund für die negativen Betriebsergebnisse in der Schweiz sind die hohen Produktionskosten, insbesondere in der Holzernte. Zur Identifizierung neuer Lösungswege zur Wiederherstellung der ökonomischen Nachhaltigkeit in der Schweizer Waldwirtschaft und allgemein zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Forstbetriebe in der DACH-Region bietet sich der methodische Ansatz des Benchmarkings an. Durch länderübergreifende Vergleiche der besten Forstbetriebe können neue Lösungsansätze identifiziert, an die eigenen Belange angepasst und umgesetzt werden. Die Methode ermöglicht es, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Forstbetriebe vor dem Hintergrund der jeweiligen Umweltbedingungen, der Stakeholder, der Be- schaffungs- und Absatzmärkte sowie der Betriebsbedingungen detailliert zu analysieren, zu vergleichen und Erfolgsfaktoren zu identifizieren. Der Hauptfokus der Benchmarking-Methode richtet sich auf die Holzernte, die wichtigste Kostenstelle der Forstbetriebe. Benchmarking als Managementinstrument für die Forstwirtschaft scheint vielversprechend, da keine unmittelbare Konkurrenz zwischen den Forstbetrieben besteht und der offene Informationsaustausch dadurch begünstigt wird. Aufgrund der mit dem Klimawandel einhergehenden steigenden Kosten zur Bewältigung von Störungen wie Sturm, Borkenkäfer oder Trockenheit, als auch der möglicherweise notwendigen Investitionen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel dürfte die Suche nach optimalen und effizienten Bewirtschaftungskonzepten und -prozessen weiter an Bedeutung gewinnen. Benchmarking könnte hier einen wertvollen Beitrag zur Identifizierung zukunftsfähiger und ökonomisch nachhaltiger Waldbewirtschaftungskonzepte leisten.