{"title":"Evaluation eines E-Learning-Programms zur Förderung gesunder Telearbeit","authors":"Martin Krowicki, Irina Böckelmann","doi":"10.1007/s40664-023-00520-1","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Telearbeit wurde durch den Wandel der Arbeitswelt zunehmend von Unternehmen als Arbeitsmodell etabliert und durch die COVID-19-Pandemie beschleunigt. Ressourcen und Anforderungen müssen deshalb aus arbeitsmedizinischer Sicht beurteilt werden, um Betriebe bei der gesundheitsförderlichen Implementierung von Telearbeit zu unterstützen. Methodik Im Rahmen dieser Untersuchung wurden aus der Literatur fünf wichtige Handlungsfelder herausgearbeitet, auf deren Basis ein E‑Learning-Programm zur gesunden Telearbeit entwickelt wurde. Anschließend wurde geprüft, ob dieses Programm einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Telearbeitern hat. Eine Verwaltungsbehörde in Sachsen-Anhalt wurde für die Studie gewonnen. Es erfolgte ein intraindividueller Vergleich mit einer Teilstichprobe (Prä-Post: 25 Telearbeiter, 19 weiblich, 6 männlich). Im Mittelpunkt stand die Durchführung des E‑Learning-Programms (5 Module zu Handlungsfeldern: Work-Life-Balance, soziale Isolation, interessierte Selbstgefährdung, Ergonomie, virtuelle Führung). Es wurden folgende Fragebögen eingesetzt: Kurz-Fragebogen zur Arbeitsanalyse, Work-Ability-Index, Maslach Burnout Inventory. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnahme am E‑Learning-Programm keine signifikanten Verbesserungen hinsichtlich der gemessenen Parameter im Prä-Post-Vergleich erzielte (Arbeitsumgebung, Arbeitsbelastungen, Burnout-Risiko, Arbeitsfähigkeit, Work-Life-Balance), jedoch zeigte sich hier tendenziell eine Zunahme der Arbeitsbelastung (Arbeitsmenge, Kompliziertheit der Arbeit). Diskussion Die Studie stand unter dem Einfluss politisch-gesellschaftlicher Ereignissen der letzten Jahre (Pandemie, Flüchtlingswelle aus der Ukraine), was die Teilnahme einer größeren Zahl an Beschäftigten stark beeinflusste. Zukünftig sollten weitere Studien die Effektivität von Online-Interventionen in Verbindung mit Präsenzschulungen (hybrides Lernen) unter regulären Telearbeitsbedingungen untersuchen.","PeriodicalId":43038,"journal":{"name":"Zentralblatt fur Arbeitsmedizin Arbeitsschutz und Ergonomie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.3000,"publicationDate":"2023-10-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zentralblatt fur Arbeitsmedizin Arbeitsschutz und Ergonomie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1007/s40664-023-00520-1","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PUBLIC, ENVIRONMENTAL & OCCUPATIONAL HEALTH","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Telearbeit wurde durch den Wandel der Arbeitswelt zunehmend von Unternehmen als Arbeitsmodell etabliert und durch die COVID-19-Pandemie beschleunigt. Ressourcen und Anforderungen müssen deshalb aus arbeitsmedizinischer Sicht beurteilt werden, um Betriebe bei der gesundheitsförderlichen Implementierung von Telearbeit zu unterstützen. Methodik Im Rahmen dieser Untersuchung wurden aus der Literatur fünf wichtige Handlungsfelder herausgearbeitet, auf deren Basis ein E‑Learning-Programm zur gesunden Telearbeit entwickelt wurde. Anschließend wurde geprüft, ob dieses Programm einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Telearbeitern hat. Eine Verwaltungsbehörde in Sachsen-Anhalt wurde für die Studie gewonnen. Es erfolgte ein intraindividueller Vergleich mit einer Teilstichprobe (Prä-Post: 25 Telearbeiter, 19 weiblich, 6 männlich). Im Mittelpunkt stand die Durchführung des E‑Learning-Programms (5 Module zu Handlungsfeldern: Work-Life-Balance, soziale Isolation, interessierte Selbstgefährdung, Ergonomie, virtuelle Führung). Es wurden folgende Fragebögen eingesetzt: Kurz-Fragebogen zur Arbeitsanalyse, Work-Ability-Index, Maslach Burnout Inventory. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnahme am E‑Learning-Programm keine signifikanten Verbesserungen hinsichtlich der gemessenen Parameter im Prä-Post-Vergleich erzielte (Arbeitsumgebung, Arbeitsbelastungen, Burnout-Risiko, Arbeitsfähigkeit, Work-Life-Balance), jedoch zeigte sich hier tendenziell eine Zunahme der Arbeitsbelastung (Arbeitsmenge, Kompliziertheit der Arbeit). Diskussion Die Studie stand unter dem Einfluss politisch-gesellschaftlicher Ereignissen der letzten Jahre (Pandemie, Flüchtlingswelle aus der Ukraine), was die Teilnahme einer größeren Zahl an Beschäftigten stark beeinflusste. Zukünftig sollten weitere Studien die Effektivität von Online-Interventionen in Verbindung mit Präsenzschulungen (hybrides Lernen) unter regulären Telearbeitsbedingungen untersuchen.
期刊介绍:
Zielsetzung der Zeitschrift Das Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie ist eine der ältesten deutschsprachigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften im Bereich Arbeit, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Es bietet ein Forum für frei eingereichte Originalartikel, Übersichten, Short Communications und Kasuistiken. Die Fachzeitschrift ermöglicht einen wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch und stellt optimale Problemlösungen zur Verfügung. Die Zielgruppen der Zeitschrift sind Arbeitsmediziner, Sozialmediziner, Umweltmediziner, Sicherheitsingenieure, Arbeitswissenschaftler sowie andere Gruppen und Institutionen, die eng mit der Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin sowie dem Arbeitsschutz und der Ergonomie verbunden sind. Durch vertiefende Forschungsartikel und Übersichten werden Fachpersonen aus der Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin über neue medizinische Entwicklungen und Gesetze in der Prävention, Diagnose und Rehabilitation von umweltbedingten Erkrankungen und arbeitsbedingten Verletzungen und Erkrankungen auf dem Laufenden gehalten. Originalarbeiten und Übersichten liefern Ergebnisse der aktuellen Forschung und deren Integration in die tägliche Praxis. Die Spanne der Themen reicht dabei von toxikologischen Fragestellungen über die Reise- und Tropenmedizin und Public-Health-Aspekten bis hin zur Versorgungsforschung und Ergonomie. Aims & Scope Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie is one of the oldest scientific journals devoted to the field of work, environment, health and safety, edited in the German language. It offers a forum for freely submitted original articles, reviews, short communications and case reports. The journal enables a scientific exchange of experience and provides optimal solutions to problems. The target groups of the journal are occupational physicians, safety engineers, occupational scientists and other groups and institutions closely related to occupational, safety and environmental medicine as well as industrial safety and ergonomics. In-depth research articles and reviews keep occupational, social and environmental medicine professionals up to date on new medical developments and laws in the prevention, diagnosis and rehabilitation of environmentally induced conditions and work-related injuries and illnesses. Original papers and review articles provide results of the current research and their integration into daily practice. Topics range from the fields of toxicology, travel/tropical medicine and public health aspects to health services research and ergonomics. Review: All articles of Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie undergo a peer review process. Declaration of Helsinki: All manuscripts submitted for publication presenting results from studies on probands or patients must comply with the Declaration of Helsinki. Indexed in Emerging Sources Citation Index (ESCI), Embase and Scopus