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Abstract
Von den sieben Arbeitsmodulen der Mentalisierungsfördernden Verhaltenstherapie MVT sind die letzten beiden Module – Modul sechs und sieben – Entwicklungsmodule. Zuvor wurde mit dem Modul »Emotion Tracking« ein Zugang zum emotionalen Erleben hergestellt. Das Modul sechs, »Affektregulierung und Selbstwirksamkeit«, beschäftigt sich mit der Entwicklung von der Affekt-Stufe auf die Denken-Stufe, nachdem zuvor die Körper-Stufe gefördert wurde. Entwicklung wird als ein dynamischer Prozess aufgefasst in Bezug auf spezifische Beziehungskontexte und Situationskontexte. Auf eine ausführliche Entwicklungsdiagnostik folgt die Behandlung von Impuls-Blockaden und Vermeidungsverhalten. Impulsives Handeln wird durch gezielte Übungen automatisiert. Dazu gehört die Behebung der Defizite der Affekt-Stufe und das Schaffen eines Anreizes für die Errungenschaften der nächsten Denken-Stufe. Prinzipiell werden zuerst Stärken aufgebaut und Defizite abgebaut, erst danach folgt der Schritt zur nächsthöheren Stufe. Dies geschieht mithilfe spezifischer Diagnoseund Arbeitsmethoden. Die notwendige Steuerungsfähigkeit wird gefördert durch gezielte Einübung eines Ursache-Wirkungs-Verständnisses, bis eine Theorie des Mentalen bzw. eine Theory of Mind (ToM) etabliert ist. Erlebnisorientierte und bildhaft-szenische Erfahrungen werden hierzu eingesetzt unter Zuhilfenahme von körperlichen Empfindungen, um neues Verhalten zu erlauben, vitale Gefühle wieder zulassen zu können und wehrhaft sein zu können für die eigenen Bedürfnisse. Von hier aus kann der Schritt zum siebten Modul »Perspektivenwechsel und Empathie« erfolgen.