{"title":"„In the Doing of Hair, One Does Race“. Afroamerikanische Hairstyles als Technologien des Selbst","authors":"S. Hackenesch","doi":"10.14361/9783839411773-009","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"„In the beginning every body’s hair was straight, but (...) the Negro’s hair got bad when he went to Africa in consequence of the scorching sun and the hard rains of that climate“, lautete der mehr als fragwürdige Werbetext für ein hair straightening-Produkt, das 1889 in der Cleveland Gazette beworben wurde. Das angepriesene Produkt versprach, „bad hair good, short hair long, harsh hair soft and curly crisped hair straight“ zu machen.1 In derselben Ausgabe der Gazette verurteilte ein anonymer Autor derartige Haarpflegemittel und riet seinen afroamerikanischen MitbürgerInnen, diesen „Humbug“ zu ignorieren und ebensolche Kosmetika zu boykottieren. Er nahm damit einen Standpunkt ein, der erst ein gutes halbes Jahrhundert später zum politischen Credo der Black PowerBe-wegung werden sollte, nachdem Black Panther Stokely Carmichael erklärt hatte: „We have to stop being ashamed of being black. A broad nose, a thick lip and nappy hair is us and we are going to call that beautiful whether they like it or not“.2 Das Beispiel illustriert, wie kontrovers afroamerikanische Körperpraktiken, in diesem Falle Hairstyles, diskutiert worden sind, und dass dabei auch immer Auffassungen von race, gender und","PeriodicalId":401037,"journal":{"name":"Das schöne Selbst","volume":"55 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2009-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Das schöne Selbst","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839411773-009","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
„In the beginning every body’s hair was straight, but (...) the Negro’s hair got bad when he went to Africa in consequence of the scorching sun and the hard rains of that climate“, lautete der mehr als fragwürdige Werbetext für ein hair straightening-Produkt, das 1889 in der Cleveland Gazette beworben wurde. Das angepriesene Produkt versprach, „bad hair good, short hair long, harsh hair soft and curly crisped hair straight“ zu machen.1 In derselben Ausgabe der Gazette verurteilte ein anonymer Autor derartige Haarpflegemittel und riet seinen afroamerikanischen MitbürgerInnen, diesen „Humbug“ zu ignorieren und ebensolche Kosmetika zu boykottieren. Er nahm damit einen Standpunkt ein, der erst ein gutes halbes Jahrhundert später zum politischen Credo der Black PowerBe-wegung werden sollte, nachdem Black Panther Stokely Carmichael erklärt hatte: „We have to stop being ashamed of being black. A broad nose, a thick lip and nappy hair is us and we are going to call that beautiful whether they like it or not“.2 Das Beispiel illustriert, wie kontrovers afroamerikanische Körperpraktiken, in diesem Falle Hairstyles, diskutiert worden sind, und dass dabei auch immer Auffassungen von race, gender und