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Abstract
Der Durchbruch gelingt mit einer einzigen Plattenaufnahme, ihm folgt ein ungeheurer Hype, der zu Rekordverkaufszahlen führt. Fans prügeln sich um Eintrittskarten, eine Zeit lang ist sie die bestbezahlte schwarze Sängerin der Welt. Da ist sie in den frühen Dreißigern. Sie ist großzügig, hält ihren Mann aus, zahlt die Krankenhausrechnungen ihrer weniger betuchten Freunde, lebt auf großem Fuß und in jeder Hinsicht äußerst freigebig und als Libertin. Auch die Droge Alkohol fordert ihren Tribut, ohne geht es längst nicht mehr. Mit ihrem Mann streitet sie lautstark, bisweilen arten ihre Auseinandersetzungen in Handgreiflichkeiten aus, eine Affäre jagt die nächste. Das geht gut bis zu dem Augenblick, in dem sie herausfindet, dass ihr Mann in der Show einer anderen Frau auftritt, die er auch noch finanziert – mit ihrem Geld. Dann, es geschieht schleichend, will ihre Musik kaum mehr jemand hören – ein Karriereknick, von dem sie sich nie mehr richtig erholen wird. Sie tingelt durch die Provinz und hält sich mit Auftritten auf zweitklassigen Bühnen über Wasser. Jahre später ein unerwarteter Hoffnungsschimmer, das Blatt scheint sich für sie noch einmal zu wenden: Ein Einspringer verschafft ihr neue Popularität, Auftrittsangebote versprechen ein fulminantes Comeback. Doch nur ein Jahr später, mit Anfang vierzig, ist sie tot: Bei einem Autounfall zieht sie sich schwerste Verletzungen zu, ein Arm wird amputiert. Ohne noch einmal aus dem Koma zu erwachen, stirbt sie am selben Tag. Thema