Helena Schüttler, M. Neumann, Isabel Henningsmeier, Tiffany Tischmeyer
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Abstract
Die Corona-Pandemie hat den Strafvollzug - und die Anstaltsleitungen als zentrale Entscheidungsinstanz - vor besondere Herausforderungen gestellt. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Corona Behind Bars (CoBiBar)“ werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Anstaltsleitungen, die Mitarbeitenden des allgemeinen Vollzugsdienstes sowie die Gefangenen umfassend untersucht. In dem vorliegenden Beitrag werden die ministeriellen Vorgaben, Veränderungen und Maßnahmen aus Sicht von sechs Anstaltsleitungen in Niedersachsen betrachtet. Die Ergebnisse zeigen auf, dass eine Vielzahl von Maßnahmen und Einschränkungen getroffen wurden, um einer Ausbreitung des Coronavirus entgegenzutreten. Gleichzeitig wurden ausgleichende Maßnahmen (u. a. das Angebot der Videotelefonie oder eine Erweiterung der Telefonzeit) zur Verfügung gestellt. Die umgesetzten Einschränkungen wurden vor allem zu Beginn der Pandemie als stark eingeschätzt. Dies spiegelt sich auch in der Bewältigung der Wellen wider, wobei sich hier die Wahrnehmung zwischen den Anstalten deutlich unterscheidet. Neben einem erhöhten Zeitaufwand wurde der Anstieg der Krankheitsfälle sowie eine gesteigerte Unzufriedenheit des Personals als Folgen der Pandemie angegeben. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Mitarbeitende und Inhaftierte werden in den noch folgenden Teilschritten des Projektes umfassend beleuchtet.