Nachrichtenjournalismus in der Vertrauenskrise. „Lügenpresse“ wissenschaftlich betrachtet: Journalismus zwischen Ressourcenkrise und entfesseltem Publikum
{"title":"Nachrichtenjournalismus in der Vertrauenskrise. „Lügenpresse“ wissenschaftlich betrachtet: Journalismus zwischen Ressourcenkrise und entfesseltem Publikum","authors":"Lutz M. Hagen","doi":"10.5771/0010-3497-2015-2-152","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"W enn der Vorwurf „Lugenpresse“ durch die Strasen der sachsischen Landeshauptstadt schallt, betrifft einen das als Kommunikationswissenschaftler an der Technischen Universitat Dresden naturlich besonders. Doch heftige Kritik am Nachrichtenjournalismus beschrankt sich dieser Tage keinesfalls auf die Sprechchore der Pegida: Journalistische Qualitat ist wie nie zuvor zum offentlichen Reizthema geworden. Der aus dem Kontext gerissene Stinkefinger des Varoufakis (Niggemeier 2015), der fehlende Hinweis auf die Inszenierung von Staatschefs bei einer Demo in Paris (Gniffke 2015) und vermeintlich russlandfeindliche Stereotypen in den Medien (Brockers/Schreyer 2014; Blaser 2014) sind nur einige aktuelle Beispiele. Auf den Strasen, an den Stammtischen, in den Foren und Kommentarspalten des World Wide Web und nicht zuletzt in den Massenmedien selbst wird derzeit viel uber journalistische Qualitat diskutiert und mit ihr gehadert. Welche Berechtigung hat diese Kritik und wie kommt sie zustande? Um beide Fragen zu beantworten, lohnt es sich, einen Blick auf die Befunde zu richten, die die Kommunikationswissenschaft – insbesondere zur Qualitat von Medienberichterstattung – vorweisen kann. (...)","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"154 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"17","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Communicatio Socialis","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2015-2-152","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
W enn der Vorwurf „Lugenpresse“ durch die Strasen der sachsischen Landeshauptstadt schallt, betrifft einen das als Kommunikationswissenschaftler an der Technischen Universitat Dresden naturlich besonders. Doch heftige Kritik am Nachrichtenjournalismus beschrankt sich dieser Tage keinesfalls auf die Sprechchore der Pegida: Journalistische Qualitat ist wie nie zuvor zum offentlichen Reizthema geworden. Der aus dem Kontext gerissene Stinkefinger des Varoufakis (Niggemeier 2015), der fehlende Hinweis auf die Inszenierung von Staatschefs bei einer Demo in Paris (Gniffke 2015) und vermeintlich russlandfeindliche Stereotypen in den Medien (Brockers/Schreyer 2014; Blaser 2014) sind nur einige aktuelle Beispiele. Auf den Strasen, an den Stammtischen, in den Foren und Kommentarspalten des World Wide Web und nicht zuletzt in den Massenmedien selbst wird derzeit viel uber journalistische Qualitat diskutiert und mit ihr gehadert. Welche Berechtigung hat diese Kritik und wie kommt sie zustande? Um beide Fragen zu beantworten, lohnt es sich, einen Blick auf die Befunde zu richten, die die Kommunikationswissenschaft – insbesondere zur Qualitat von Medienberichterstattung – vorweisen kann. (...)