{"title":"Grenzenloses Vermögen. Räumliche Mobilität und die Infrastrukturen des Reichtums als Zugänge zur historischen Erforschung des »einen Prozents«","authors":"Simone Derix","doi":"10.5771/9783835343276-164","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Es zählt zu den wissenschaftlichen Gemeinplätzen, dass sich Reichtum und das Leben reicher Menschen – erst recht in historischer Perspektive – nur schwer untersuchen lassen. Der Umfang und die Binnendifferenzierung ihres Vermögens seien kaum verlässlich zu ermitteln. Zudem zeigten sich die Reichen selbst wenig auskunftsfreudig mit Blick darauf, welches Leben sie mit ihrem – bisweilen auch für sie selbst – schwer zu beziffernden Vermögen führten.1 Ohne diese Schwierigkeiten bestreiten zu wollen, scheinen doch noch nicht alle methodischen Optionen ausgereizt. Dieser Beitrag möchte einen möglichen Weg für die historische Analyse des Handelns reicher Menschen vorstellen: den Zugang über ihre räumliche Mobilität. Entsprechend zielt er darauf, das analytische Potenzial zu verdeutlichen, das der Blick auf die Ortswechsel der Reichen birgt. Im Fokus stehen dabei sowohl die räumlichen Bewegungsmuster der Reichen selbst, ihre spezifischen Modi zu reisen und die Orte, die sie dadurch miteinander verknüpfen, als auch die räumliche Mobilität ihres Vermögens. Über diesen Zugang eröffnen sich zugleich auch neue Möglichkeiten der Binnendifferenzierung von Reichtum und Reichen.2 Im Folgenden wird zuerst Reichtum in Bezug zu","PeriodicalId":314697,"journal":{"name":"Reichtum in Deutschland","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Reichtum in Deutschland","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783835343276-164","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Es zählt zu den wissenschaftlichen Gemeinplätzen, dass sich Reichtum und das Leben reicher Menschen – erst recht in historischer Perspektive – nur schwer untersuchen lassen. Der Umfang und die Binnendifferenzierung ihres Vermögens seien kaum verlässlich zu ermitteln. Zudem zeigten sich die Reichen selbst wenig auskunftsfreudig mit Blick darauf, welches Leben sie mit ihrem – bisweilen auch für sie selbst – schwer zu beziffernden Vermögen führten.1 Ohne diese Schwierigkeiten bestreiten zu wollen, scheinen doch noch nicht alle methodischen Optionen ausgereizt. Dieser Beitrag möchte einen möglichen Weg für die historische Analyse des Handelns reicher Menschen vorstellen: den Zugang über ihre räumliche Mobilität. Entsprechend zielt er darauf, das analytische Potenzial zu verdeutlichen, das der Blick auf die Ortswechsel der Reichen birgt. Im Fokus stehen dabei sowohl die räumlichen Bewegungsmuster der Reichen selbst, ihre spezifischen Modi zu reisen und die Orte, die sie dadurch miteinander verknüpfen, als auch die räumliche Mobilität ihres Vermögens. Über diesen Zugang eröffnen sich zugleich auch neue Möglichkeiten der Binnendifferenzierung von Reichtum und Reichen.2 Im Folgenden wird zuerst Reichtum in Bezug zu