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Abstract
Chronischer Pruritus ist ein häufiges Symptom, mit welchem Dermatologen, aber auch Internisten, Allgemeinmediziner, Neurologen und Gynäkologen häufig konfrontiert werden. Aktuellen Studien zufolge liegt in Deutschland eine Prävalenz von bis zu 17% in der Allgemeinbevölkerung vor [1]. Im deutschsprachigen Raum hat es sich daher vornehmlich die Arbeitsgemeinschaft Pruritusforschung (AGP) der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) zum Ziel gesetzt, das Symptom zu erforschen und die Diagnostik und Therapie voranzutreiben. Chronischer Pruritus schränkt nachweislich die Lebensqualität ebenso stark ein wie chronischer Schmerz. Der Wunsch der Patienten, die Ursache für das Symptom zu finden sowie eine adäquate Therapie zu erhalten, ist groß und scheint sogar höher als bei anderen häufigen Hauterkrankungen wie der Neurodermitis oder der Psoriasis zu sein [2, 3]. Der Pruritus ist häufig therapierefraktär und damit belastender als die Hauterkrankung selbst, wird aber in der Versorgung noch immer nicht ausreichend berücksichtigt oder gar nicht erfragt. Umso wichtiger ist es, die Bedeutung von Pruritus nicht nur für den Patienten, sondern auch als klinisches Merkmal, beispielsweise als (prämonitorisches) Symptom maligner Erkrankungen, zu kennen. Dumont et al. beschreiben beispielhaft den Fall einer jungen Patientin, bei welcher ein