{"title":"Der Matthäus Matilda-Effekt in der Wissenschaft","authors":"Margaret W. Rossiter","doi":"10.14361/9783839401187-008","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In seiner Autobiographie Enigmas of Chance beschreibt der Mathematiker Mark Kac seine im Jahr 1980 erfolgte Reise nach Polen, um dort die Gedenkrede zu Ehren des fast vergessenen Physikers Marian Smoluchowski zu halten. Smoluchowskis weitgehende Unbekanntheit schrieb Kac weder seinem frühen Tod im Alter von 45 Jahren noch seinem langen Namen oder seiner Karriere in Osteuropa zu, sondern dem sogenannten Matthew Effect. Smoluchowski wurde von Albert Einstein in den Schatten gestellt, der sich damals zu etwa derselben Zeit mit der Brownschen Molekularbewegung beschäftigte (vgl. Kac 1985: 22; Teske 1975).̂ Robert K. Merton benannte 1968 nach dem Evangelisten Matthäus eine Art »Ausstrahlungseffekt<, den bekannte Wissenschaftler erfahren, wenn ihnen Arbeiten zugeschrieben werden, für die sie nicht (oder zumindest nicht ausschließlich) verantwortlich sind. Oder wie im Matthäus-Evangelium geschrieben steht: »Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat« (Die Bibel 1999: 13:12; vgl. auch Merton 1988).","PeriodicalId":386412,"journal":{"name":"Zwischen Vorderbühne und Hinterbühne","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2003-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zwischen Vorderbühne und Hinterbühne","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839401187-008","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
In seiner Autobiographie Enigmas of Chance beschreibt der Mathematiker Mark Kac seine im Jahr 1980 erfolgte Reise nach Polen, um dort die Gedenkrede zu Ehren des fast vergessenen Physikers Marian Smoluchowski zu halten. Smoluchowskis weitgehende Unbekanntheit schrieb Kac weder seinem frühen Tod im Alter von 45 Jahren noch seinem langen Namen oder seiner Karriere in Osteuropa zu, sondern dem sogenannten Matthew Effect. Smoluchowski wurde von Albert Einstein in den Schatten gestellt, der sich damals zu etwa derselben Zeit mit der Brownschen Molekularbewegung beschäftigte (vgl. Kac 1985: 22; Teske 1975).̂ Robert K. Merton benannte 1968 nach dem Evangelisten Matthäus eine Art »Ausstrahlungseffekt<, den bekannte Wissenschaftler erfahren, wenn ihnen Arbeiten zugeschrieben werden, für die sie nicht (oder zumindest nicht ausschließlich) verantwortlich sind. Oder wie im Matthäus-Evangelium geschrieben steht: »Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat« (Die Bibel 1999: 13:12; vgl. auch Merton 1988).