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Abstract
Das Kirchenbauprogramm sowie die Privilegierung von Klerus und Kirchengemeinden und deren materielle Unterst tzung waren aber nicht die einzige Form, in der Konstantin sein officium des Dankes an den Christengott erf llte. Auch das Herbeif hren und das Sichern der Einheit des christlichen Kultus gehçrten dazu. Das erwies sich als dringend notwendig. Der Kaiser wird n mlich anfangs kaum geahnt haben, daß seine Politik der Fçrderung des Christentums auch hçchst problematische Begleiterscheinungen bei den Christen selbst haben kçnnte. Denn an verschiedenen Stellen des Reiches – so in Nordafrika (Donatisten) und, von gypten ausgehend, im ganzen Osten (Arianer) – herrschten bei den Christen theologisch begr ndete Konflikte, die unter wechselseitigen Exkommunikationen mit gewaltt tigen Auseinandersetzungen und dem Aufbau konkurrierender Christengemeinden und Klerikerhierarchien einhergingen. Außerdem existierte seit fr hester Zeit eine nicht unerhebliche Anzahl von christlichen Gemeinschaften, die den meisten Christen als h retisch und damit nicht-christlich galten. Wer aber war wirklich ,rechtgl ubig‘? Wer also beanspruchte zu Recht das Pr dikat ,katholisch‘, und wer konnte daher der rechtm ßige Empf nger der kaiserlichen F rsorge sein?