{"title":"Digitaler Mutterpass Schweiz","authors":"Michel Murbach, Sabine Martin, S. Nüssli","doi":"10.4414/SMI.32.360","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Digitaler Mutterpass Schweiz Autoren: Sabine Martin, Michel Murbach, Stephan Nussli Abstract Die Analyse des Dokumentationsworkflows in der Schwangerschaft diente als Grundlage fur die Festlegung eines Mutterpass-Datensatzes. Dieser wird nach der Dokumentation im Praxisinformationssystem (PIS) im schweizspezifischen Austauschformat SMEEX (Swiss Medical Data Exchange) extrahiert und in einer Datenbank abgelegt. Die entwickelten Prototypen einer Web- und einer mobilen Applikation zeigen die Nutzungsmoglichkeiten des digitalen Mutterpasses fur Schwangere und Behandelnde. Einleitung In der Schwangerschaft werden vielfaltige Daten erfasst. Regelmassige Vorsorgeuntersuchungen bei der Gynakologin oder Hebamme werden, je nach Bedarf, durch Ultraschall-Untersuchungen, pranatale Tests und weitere Ergebnisse erganzt. (1) Die wesentlichen Daten werden im Mutterpass zusammengefasst, der zur institutionsubergreifenden Kommunikation und zum Datenaustausch dient. In diesen werden ab Feststellung der Schwangerschaft Informationen zur werdenden Mutter und ihrem Kind eingetragen, welche auch in Notfallsituationen wichtig sind. Da die papierbasierte Version Nachteile wie eine schlechte Verfugbarkeit mit sich bringt, wurde im Rahmen dieser Bachelorarbeit ein Konzept fur den digitalen Mutterpass entwickelt. Dadurch wird die Verfugbarkeit verbessert und der Aufwand fur Behandelnde verringert. (2) Zur Transformation der Daten aus dem PIS wurde das Austauschformat SMEEX verwendet. (3) Ergebnisse Der Datensatz besteht aus den Kategorien Personalien, pranatale Diagnostik, Serologien, Verlauf, Medikamente und Impfungen, Schwangerschaftsuntersuchungen und Ultraschall. Die Erstellung des Mutterpasses lauft in folgenden Teilschritten ab: 1) SMEEX Extraktion: die Krankengeschichte des Patienten wird als .smeex-File (Zip-Format) gespeichert. 2) Upload des Mutterpasses auf der Webseite 3) Ablegen der Mutterpassdaten in der Datenbank 4) Abrufen der Daten und Anzeigen des Mutterpasses auf der Webseite oder der mobilen Applikation Die Prufung der Akzeptanz der App erfolgte durch Befragung von 27 Schwangeren, es zeigte sich sehr grosses Interesse. Diskussion Das Interesse an der Arbeit und die positiven Ruckmeldungen bei der Befragung zeigen, dass der Mutterpass gerade fur Schwangere von grosser Bedeutung ist. (4) Die ubersichtliche Darstellung aller personlichen Daten in einer App bietet einen grossen Vorteil gegenuber dem papierbasierten Mutterpass. Zudem werden auch fur den Gynakologen der Aufwand und die Fehleranfalligkeit verringert, da die Daten nicht von Hand ubertragen werden mussen. Voraussetzung dafur ist eine strukturierte und standardisierte Datenerfassung. Das Konzept zur Extraktion der benotigten Daten aus dem PIS muss in einer weiterfuhrenden Analyse ausgearbeitet werden. Ebenfalls ist zu prufen, wie sich der digitale Mutterpass mit dem elektronischen Patientendossier verknupfen lasst. Referenzen x 1. Inselspital Bern, Universitatsklinik fur Frauenheilkunde. Ziele und Inhalte der Schwangerschaftsvorsorge. [Online]. [cited 2016 Mai 31. Available from: http://www.frauenheilkunde.insel.ch/de/unser-angebot/schwangerschaft/medizinische-informationen/optimale-anzahl-schwangerenvorsorgekontrollen/ . 2. Zimmermann R, Blochlinger-Wegmann B, Kurmanavicius J. Der elektronische Mutterpass. Der Gynakologe. 2006 April: p. 278-282. 3. Amherd P. SMEEX, der Standard, damit eHealth durchgehend klappt. clinicum. 2015 Juni: p. 52-54. 4. Forster M, Dennison K, Callen J, et al. Maternity patients' access to their electronic medical records: use and perspectives of a patient portal. Health Information Management Journal. 2015: p. 4-11. x","PeriodicalId":156842,"journal":{"name":"Swiss medical informatics","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-10-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Swiss medical informatics","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.4414/SMI.32.360","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Digitaler Mutterpass Schweiz Autoren: Sabine Martin, Michel Murbach, Stephan Nussli Abstract Die Analyse des Dokumentationsworkflows in der Schwangerschaft diente als Grundlage fur die Festlegung eines Mutterpass-Datensatzes. Dieser wird nach der Dokumentation im Praxisinformationssystem (PIS) im schweizspezifischen Austauschformat SMEEX (Swiss Medical Data Exchange) extrahiert und in einer Datenbank abgelegt. Die entwickelten Prototypen einer Web- und einer mobilen Applikation zeigen die Nutzungsmoglichkeiten des digitalen Mutterpasses fur Schwangere und Behandelnde. Einleitung In der Schwangerschaft werden vielfaltige Daten erfasst. Regelmassige Vorsorgeuntersuchungen bei der Gynakologin oder Hebamme werden, je nach Bedarf, durch Ultraschall-Untersuchungen, pranatale Tests und weitere Ergebnisse erganzt. (1) Die wesentlichen Daten werden im Mutterpass zusammengefasst, der zur institutionsubergreifenden Kommunikation und zum Datenaustausch dient. In diesen werden ab Feststellung der Schwangerschaft Informationen zur werdenden Mutter und ihrem Kind eingetragen, welche auch in Notfallsituationen wichtig sind. Da die papierbasierte Version Nachteile wie eine schlechte Verfugbarkeit mit sich bringt, wurde im Rahmen dieser Bachelorarbeit ein Konzept fur den digitalen Mutterpass entwickelt. Dadurch wird die Verfugbarkeit verbessert und der Aufwand fur Behandelnde verringert. (2) Zur Transformation der Daten aus dem PIS wurde das Austauschformat SMEEX verwendet. (3) Ergebnisse Der Datensatz besteht aus den Kategorien Personalien, pranatale Diagnostik, Serologien, Verlauf, Medikamente und Impfungen, Schwangerschaftsuntersuchungen und Ultraschall. Die Erstellung des Mutterpasses lauft in folgenden Teilschritten ab: 1) SMEEX Extraktion: die Krankengeschichte des Patienten wird als .smeex-File (Zip-Format) gespeichert. 2) Upload des Mutterpasses auf der Webseite 3) Ablegen der Mutterpassdaten in der Datenbank 4) Abrufen der Daten und Anzeigen des Mutterpasses auf der Webseite oder der mobilen Applikation Die Prufung der Akzeptanz der App erfolgte durch Befragung von 27 Schwangeren, es zeigte sich sehr grosses Interesse. Diskussion Das Interesse an der Arbeit und die positiven Ruckmeldungen bei der Befragung zeigen, dass der Mutterpass gerade fur Schwangere von grosser Bedeutung ist. (4) Die ubersichtliche Darstellung aller personlichen Daten in einer App bietet einen grossen Vorteil gegenuber dem papierbasierten Mutterpass. Zudem werden auch fur den Gynakologen der Aufwand und die Fehleranfalligkeit verringert, da die Daten nicht von Hand ubertragen werden mussen. Voraussetzung dafur ist eine strukturierte und standardisierte Datenerfassung. Das Konzept zur Extraktion der benotigten Daten aus dem PIS muss in einer weiterfuhrenden Analyse ausgearbeitet werden. Ebenfalls ist zu prufen, wie sich der digitale Mutterpass mit dem elektronischen Patientendossier verknupfen lasst. Referenzen x 1. Inselspital Bern, Universitatsklinik fur Frauenheilkunde. Ziele und Inhalte der Schwangerschaftsvorsorge. [Online]. [cited 2016 Mai 31. Available from: http://www.frauenheilkunde.insel.ch/de/unser-angebot/schwangerschaft/medizinische-informationen/optimale-anzahl-schwangerenvorsorgekontrollen/ . 2. Zimmermann R, Blochlinger-Wegmann B, Kurmanavicius J. Der elektronische Mutterpass. Der Gynakologe. 2006 April: p. 278-282. 3. Amherd P. SMEEX, der Standard, damit eHealth durchgehend klappt. clinicum. 2015 Juni: p. 52-54. 4. Forster M, Dennison K, Callen J, et al. Maternity patients' access to their electronic medical records: use and perspectives of a patient portal. Health Information Management Journal. 2015: p. 4-11. x