{"title":"Strahlen nach Tschernobyl","authors":"Strahlen nach Tschernobyl","doi":"10.30965/9783657704439_009","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Während des Kalten Krieges fand nur ein atomarer Ernstfall statt, bei dem die schweizerische Alarmorganisation getestet wurde. Am 26. April 1986 ereignete sich in der Nähe der sowjetischen Stadt Tschernobyl (auf dem Gebiet der heutigen Ukraine) in einem Atomkraftwerk ein schwerer Unfall, bei dem es zu einer Reaktorexplosion kam. Vier Tage nach dem Reaktorunfall war die dabei freigesetzte Radioaktivität auch in der Schweiz feststellbar, wobei die gemessenen Werte doppelt und in bestimmten Gegenden sogar vierfach so hoch waren wie normal.1 Nicht zuletzt aufgrund dieser auch in der Schweiz feststellbaren Auswirkungen wurde die Atomkatastrophe von Tschernobyl in den Medien, der Politik und der Bevölkerung stark rezipiert.2 Beim Reaktorunfall von Tschernobyl handelte es sich um einen katastrophalen atomaren Ernstfall, der zwar geografisch relativ weit von der Schweiz entfernt stattfand, für die zuständigen Behörden des Bundes jedoch auch hier zu einem Problemfall wurde. Weil Tschernobyl den gouvernementalen Umgang mit Strahlen sowohl im Normalfall als auch im Notfall veränderte, laufen im Folgenden zentrale Stränge der vorangehenden Kapitel zusammen. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Folgen Tschernobyl für das Regieren von Strahlen in der Schweiz am Ende des Kalten Krieges zeitigte.","PeriodicalId":380258,"journal":{"name":"Strahlen im Kalten Krieg","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Strahlen im Kalten Krieg","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.30965/9783657704439_009","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Während des Kalten Krieges fand nur ein atomarer Ernstfall statt, bei dem die schweizerische Alarmorganisation getestet wurde. Am 26. April 1986 ereignete sich in der Nähe der sowjetischen Stadt Tschernobyl (auf dem Gebiet der heutigen Ukraine) in einem Atomkraftwerk ein schwerer Unfall, bei dem es zu einer Reaktorexplosion kam. Vier Tage nach dem Reaktorunfall war die dabei freigesetzte Radioaktivität auch in der Schweiz feststellbar, wobei die gemessenen Werte doppelt und in bestimmten Gegenden sogar vierfach so hoch waren wie normal.1 Nicht zuletzt aufgrund dieser auch in der Schweiz feststellbaren Auswirkungen wurde die Atomkatastrophe von Tschernobyl in den Medien, der Politik und der Bevölkerung stark rezipiert.2 Beim Reaktorunfall von Tschernobyl handelte es sich um einen katastrophalen atomaren Ernstfall, der zwar geografisch relativ weit von der Schweiz entfernt stattfand, für die zuständigen Behörden des Bundes jedoch auch hier zu einem Problemfall wurde. Weil Tschernobyl den gouvernementalen Umgang mit Strahlen sowohl im Normalfall als auch im Notfall veränderte, laufen im Folgenden zentrale Stränge der vorangehenden Kapitel zusammen. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Folgen Tschernobyl für das Regieren von Strahlen in der Schweiz am Ende des Kalten Krieges zeitigte.