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Abstract
Zusammenfassung Digitale Plattformen sind aus unserem täglichen Leben kaum wegzudenken. Für Kunden wie auch für Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen bieten sie viele Vorteile. Doch es gibt auch Kritik, insbesondere wegen des Missbrauchs ihrer Marktmacht, der Umgehung von gesetzlichen Regelungen oder fragwürdigen Arbeitsbedingungen für die „Clickworker". Deshalb werden eine stärkere Regulierung und ein besserer Ordnungsrahmen insbesondere für die mächtigen Unternehmen des „Plattformkapitalismus" gefordert. Es gibt aber auch immer mehr Stimmen, die Plattformgenossenschaften als Alternative und Antwort auf die benannten Probleme protegieren. In dem vorliegenden Beitrag werden die möglichen Vorteile und Herausforderungen genossenschaftlich betriebener Plattformen gegenüber einer „typischen", mit Venture-Capital finanzierten Plattform diskutiert. Genossenschaften sind grundsätzlich gut geeignet, eine digitale Plattform im Interesse der (Mitglieder-)Nutzergruppen zu betreiben und auch Einfluss auf die Spielregeln und Arbeitsbedingungen zu nehmen. Zudem können Plattformgenossenschaften den Wettbewerb beleben. Insoweit sind Genossenschaften durchaus eine Antwortmöglichkeit auf die Herausforderungen der Plattformökonomie. Fraglich ist, ob sich (neue) Genossenschaften gegenüber großen, investorengetriebenen Plattformen zumindest in einer Nische behaupten können. Das Potenzial an Kooperationsmöglichkeiten für Plattformen mit spezifischen Nutzerinteressen ist aber groß und vielfältig.