{"title":"Chronische Prurigo: eine ungewöhnliche Manifestation des Hodgkin-Lymphoms","authors":"Shireen Dumont, Marc Péchère, L. Toutous Trellu","doi":"10.1159/000492483","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Hintergrund: Prurigo nodularis ist eine Krankheit unbekannten Ursprungs, die durch papulonoduläre Effloreszenzen und starken Juckreiz charakterisiert ist. Hodgkin-Lymphome manifestieren sich anfänglich oft mit unspezifischen Symptomen. Eine Assoziation zwischen systemischen malignen Erkrankungen und kutanen Manifestationen ist schon seit Langem dokumentiert. Wir berichten hier über einen Fall von Prurigo nodularis als Erstmanifestation eines Hodgkin-Lymphoms. Fall: Eine 35-jährige Frau stellte sich mit seit 2 Jahren bestehendem Pruritus vor. Nachdem zunächst Wanzen als Ursache diagnostiziert wurden, der Pruritus jedoch auch nach Bekämpfung der Insekten anhielt, kamen papulonoduläre Läsionen hinzu, die dem Bild einer chronischen Prurigo entsprachen. Juckreiz und Schmerzen sprachen auf keine Behandlung an. Die Patientin hatte keine einschlägige Vorgeschichte bzw. lagen auch keine früheren klinischen und radiologischen Untersuchungsergebnisse oder Laborbefunde vor. Eine Lymphadenopathie wurde 2 Jahre nach dem Auftreten der ersten Symptome entdeckt. Eine Lymphknotenbiopsie ergab ein nodulär-sklerosierendes Hodgkin-Lymphom. Eine Chemotherapie wurde eingeleitet, und die Hautläsionen gingen zurück. Schlussfolgerung: Der hier beschriebene Fall einer chronischen Prurigo als erstem Anzeichen einer systemischen malignen Erkrankung unterstreicht, wie wichtig es ist, bei diesen Patienten sowohl anfangs als auch im gesamten Verlauf bei der Diagnose systematisch vorzugehen, insbesondere wenn durch die Behandlung keine Besserung der Beschwerden eintritt. Unser Fall könnte die Rolle der Bildgebung im Management und Follow-up der persistierenden Prurigo nodularis in Frage stellen. Übersetzung aus Case Rep Dermatol 2018;10:122-126 (DOI: 10.1159/000489161)","PeriodicalId":390963,"journal":{"name":"Karger Kompass Dermatologie","volume":"3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Karger Kompass Dermatologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000492483","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Hintergrund: Prurigo nodularis ist eine Krankheit unbekannten Ursprungs, die durch papulonoduläre Effloreszenzen und starken Juckreiz charakterisiert ist. Hodgkin-Lymphome manifestieren sich anfänglich oft mit unspezifischen Symptomen. Eine Assoziation zwischen systemischen malignen Erkrankungen und kutanen Manifestationen ist schon seit Langem dokumentiert. Wir berichten hier über einen Fall von Prurigo nodularis als Erstmanifestation eines Hodgkin-Lymphoms. Fall: Eine 35-jährige Frau stellte sich mit seit 2 Jahren bestehendem Pruritus vor. Nachdem zunächst Wanzen als Ursache diagnostiziert wurden, der Pruritus jedoch auch nach Bekämpfung der Insekten anhielt, kamen papulonoduläre Läsionen hinzu, die dem Bild einer chronischen Prurigo entsprachen. Juckreiz und Schmerzen sprachen auf keine Behandlung an. Die Patientin hatte keine einschlägige Vorgeschichte bzw. lagen auch keine früheren klinischen und radiologischen Untersuchungsergebnisse oder Laborbefunde vor. Eine Lymphadenopathie wurde 2 Jahre nach dem Auftreten der ersten Symptome entdeckt. Eine Lymphknotenbiopsie ergab ein nodulär-sklerosierendes Hodgkin-Lymphom. Eine Chemotherapie wurde eingeleitet, und die Hautläsionen gingen zurück. Schlussfolgerung: Der hier beschriebene Fall einer chronischen Prurigo als erstem Anzeichen einer systemischen malignen Erkrankung unterstreicht, wie wichtig es ist, bei diesen Patienten sowohl anfangs als auch im gesamten Verlauf bei der Diagnose systematisch vorzugehen, insbesondere wenn durch die Behandlung keine Besserung der Beschwerden eintritt. Unser Fall könnte die Rolle der Bildgebung im Management und Follow-up der persistierenden Prurigo nodularis in Frage stellen. Übersetzung aus Case Rep Dermatol 2018;10:122-126 (DOI: 10.1159/000489161)