{"title":"Sind Hexen wirklich alte Frauen?","authors":"Sigrid Belzer-Kielhorn","doi":"10.1515/9783839459928-012","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Sigrid Belzer-Kielhorn widmet sich in ihrem Beitrag der Frage, ob die Hexenfiguren in den Märchen der Brüder Grimm als alt und weiblich definiert werden können. Um diese Frage zu beantworten, beschreibt sie zunächst einige Merkmale weiblicher Altersdarstellungen in der Literatur, wie beispielsweise die Bedeutung von Erinnerungen, die Diskrepanzen von Eigen- und Fremdwahrnehmung und die Spiegelungen durch nachfolgende Frauengenerationen. Danach analysiert sie die Hexendarstellungen in einer Reihe von Grimms Märchen und kommt zu dem Schluss, dass die Attribuierungen alt/weiblich weitgehend leere Schablonen sind, die als Zufallsprodukt einer möglichen Metamorphose betrachtet werden können und nicht als Resultat des gelebten Lebens einer literarischen Figur. Als einen Grund dieser willkürlichen Zuschreibungen nennt die Verfasserin misogyne patriarchalische Überlieferungstraditionen, die dem weiblichen Alter einen Negativstempel aufdrücken.","PeriodicalId":144736,"journal":{"name":"Alter(n) in der Populärkultur","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-01-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Alter(n) in der Populärkultur","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783839459928-012","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Sigrid Belzer-Kielhorn widmet sich in ihrem Beitrag der Frage, ob die Hexenfiguren in den Märchen der Brüder Grimm als alt und weiblich definiert werden können. Um diese Frage zu beantworten, beschreibt sie zunächst einige Merkmale weiblicher Altersdarstellungen in der Literatur, wie beispielsweise die Bedeutung von Erinnerungen, die Diskrepanzen von Eigen- und Fremdwahrnehmung und die Spiegelungen durch nachfolgende Frauengenerationen. Danach analysiert sie die Hexendarstellungen in einer Reihe von Grimms Märchen und kommt zu dem Schluss, dass die Attribuierungen alt/weiblich weitgehend leere Schablonen sind, die als Zufallsprodukt einer möglichen Metamorphose betrachtet werden können und nicht als Resultat des gelebten Lebens einer literarischen Figur. Als einen Grund dieser willkürlichen Zuschreibungen nennt die Verfasserin misogyne patriarchalische Überlieferungstraditionen, die dem weiblichen Alter einen Negativstempel aufdrücken.