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Abstract
Personalisierung gehört zu den neuesten Trends der Medizin und der Pharmazie,1 der Ökonomie und des Marketings,2 der Politik3 und der Sicherheitstechnik.4 Auch in der Didaktik hat das Konzept Fuß gefasst.5 Durchweg wird versprochen, Menschen ganz persönlich in den Mittelpunkt zu stellen und ganz individuell zu bedienen, zu bedenken und zu bestärken. An allen Stellen wird die Kritik laut, dass unhaltbare Versprechungen abgegeben und doch nur die eigenen Interessen kaschiert würden, weil kein System Einzelnen gerecht werden könne, obwohl es aus Marketinggründen immer wieder behauptet werde, und weil Konflikte zwischen verschiedenen Personen verschleiert würden, die aber nicht zu vermeiden seien, wenn einige oder alle individuell bedient werden sollen. Gleichwohl spiegelt die Personalisierung mit der Individualisierung und der Pluralisierung dialektische Megatrends der Gegenwart, die von der Mehrheit der Patienten und Konsumenten geschätzt werden. Im Zeitalter der Digitalisierung ist die Personalisierung unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Für die Theologie ist Personalisierung aber bislang keine inspirierende Kategorie. Das überrascht. Denn erstens ist der Begriff der Person seit langem eben-