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Abstract
Es klingt pragmatisch und verdächtig tautologisch, was Tellef Kvifte zu Musikinstrumenten bemerkt: Sie sind, was wir benutzen, um Musik zu machen. Man vermutet zunächst, dass man sich hier mit der Erklärung, was instrumental bedeuten kann, die viel größere Frage einfängt, was denn Musik sei. Der Sinn zeigt sich erst, wenn man die Fokussierung auf die playing technique beachtet, die Kvifte als Bedingung seiner Überlegungen zu einem aktuellen Begriff des Musikinstruments 1989 formulierte (Kvifte 2007). Nachdem Klassifikationsansätze von Musikinstrumenten im 20. Jahrhundert fast ausnahmslos bei der Klangerzeugung ansetzten, rückte bei Kvifte der musizierende Körper ins Zentrum. Dies geschah im Kontext von elektronischen und digitalen Klangerzeugern der 1980er, als der MIDI-Code1 sich etabliert hatte und unendliche neue instrumentale Kombinationsund Konfigurationsoptionen am Horizont erschienen, wie man zukünftig als Musiker mit Klang umgehen würde. Die Bewegung eines Körpers in Relation zum so gestalteten Klang erkannte Kvifte als kleinsten gemeinsamen Nenner des Instrumentalen, ganz gleich in welcher Medienepoche.