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Abstract
Seit den 1990er Jahren wird die Grenzregion zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten von Amerika – insbesondere Ciudad Juárez – von Hunderten von Feminiziden erschüttert. Es handelt sich um Morde an Mädchen und Frauen, deren geschändete und verstümmelte Körper später in der Wüste in der Umgebung der Stadt oder auf Müllhalden wiederauftauchen, während die Täter ungestraft davonkommen. Diese Leichname sind nicht nur Ausdruck verschiedener Arten von Gewalt, sondern verweisen auch auf bestimmte soziale und kulturelle Strukturen, die zu den beschriebenen Morden führen, auf Korruption oder auch auf (postkoloniale) hierarchische Machtstrukturen. In den letzten Jahren haben die Medien den Feminiziden in der Grenzregion immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet, sowohl von nationaler, als auch von internationaler Warte. Der vorliegende Beitrag analysiert die literarische Darstellung der Feminizide im Roman 2666 (2004) von Roberto Bolaño und möchte Perspektiven und Möglichkeiten einer solchen literarischen Darstellung von Gewalt beleuchten.