{"title":"Vernetzte Religion – Glauben in einer vernetzten Gesellschaft","authors":"Heidi A. Campbell, Stephen Garner","doi":"10.5771/9783748924012-63","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In den vergangenen Jahrzehnten wurde vielfach über den transformativen Charakter des Internets spekuliert, mit vielen Vorhersagen darüber, wie es alle Lebensbereiche transformieren würde, eingeschlossen die Art und Weise wie wir Religion ausüben. Das Internet hat den Leuten in der Tat viele neue Möglichkeiten bereitgestellt, um sich innerhalb und außerhalb der Kirche miteinander in Verbindung zu setzen, das geistliche Amt auszuüben, zu missionieren und sogar Gottesdienste aufzubauen. Beispiele von Online-Gottesdiensten, Twitter-Predigten und Missionsaufrufen auf Facebook (Campbell 2020) sind im Überfluss vorhanden. Obwohl digitale Medien freilich einzigartige Methoden bieten, Kirche zu gestalten, bedeutet die Integration digitaler Medien in einen Gottesdienst oder den Religionsunterricht nicht notwendigerweise, dass christliche Praxis vollständig transformiert wird. Während das Internet mehr und mehr in unsere täglichen und geistlichen Routinen integriert wird, wächst das Bewusstsein dafür, dass Praktiken neuer Medien dabei immer mehr in den Alltag integriert werden. Dies bedeutet, dass religiöse Praktiken online und offline häufig aufs Engste miteinander verbunden sind, so wie beispielsweise Gebete, die via E-Mail versandt oder auf Facebook gepostet werden, als ein Teil vom gesamten Gebetsleben einer Person gesehen werden, anstatt als ein abgesonderter Akt oder Kontext. Tatsächlich haben viele Leute, die religiöse Praxis online untersuchen – ein Feld, das als „Digital Religion Studies“ bekannt geworden ist (Campbell 2013, 1–22) –, festgestellt, dass genaue Beobachtungen der Art und Weise, wie Menschen das Internet zu religiösen Zwecken nutzen, umfangreichere Entwicklungen aufdecken können, wie religiöse Praxis gesehen wird und wie sie sich in weitläufigeren offline Kontexten zeigt.","PeriodicalId":286489,"journal":{"name":"Digitalisierung aus theologischer und ethischer Perspektive","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Digitalisierung aus theologischer und ethischer Perspektive","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783748924012-63","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
In den vergangenen Jahrzehnten wurde vielfach über den transformativen Charakter des Internets spekuliert, mit vielen Vorhersagen darüber, wie es alle Lebensbereiche transformieren würde, eingeschlossen die Art und Weise wie wir Religion ausüben. Das Internet hat den Leuten in der Tat viele neue Möglichkeiten bereitgestellt, um sich innerhalb und außerhalb der Kirche miteinander in Verbindung zu setzen, das geistliche Amt auszuüben, zu missionieren und sogar Gottesdienste aufzubauen. Beispiele von Online-Gottesdiensten, Twitter-Predigten und Missionsaufrufen auf Facebook (Campbell 2020) sind im Überfluss vorhanden. Obwohl digitale Medien freilich einzigartige Methoden bieten, Kirche zu gestalten, bedeutet die Integration digitaler Medien in einen Gottesdienst oder den Religionsunterricht nicht notwendigerweise, dass christliche Praxis vollständig transformiert wird. Während das Internet mehr und mehr in unsere täglichen und geistlichen Routinen integriert wird, wächst das Bewusstsein dafür, dass Praktiken neuer Medien dabei immer mehr in den Alltag integriert werden. Dies bedeutet, dass religiöse Praktiken online und offline häufig aufs Engste miteinander verbunden sind, so wie beispielsweise Gebete, die via E-Mail versandt oder auf Facebook gepostet werden, als ein Teil vom gesamten Gebetsleben einer Person gesehen werden, anstatt als ein abgesonderter Akt oder Kontext. Tatsächlich haben viele Leute, die religiöse Praxis online untersuchen – ein Feld, das als „Digital Religion Studies“ bekannt geworden ist (Campbell 2013, 1–22) –, festgestellt, dass genaue Beobachtungen der Art und Weise, wie Menschen das Internet zu religiösen Zwecken nutzen, umfangreichere Entwicklungen aufdecken können, wie religiöse Praxis gesehen wird und wie sie sich in weitläufigeren offline Kontexten zeigt.