{"title":"Der „imperfekte“ Körper auf dem Heiratsmarkt – ein Beitrag zu Disability in Heiratsannoncen des Kaiserreichs","authors":"Tamara Frey","doi":"10.14361/9783839435366-010","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"„Durch die Spalten der periodischen Presse in den Hafen der ehelichen Glückseligkeit einzulaufen, ist auch bei uns in Deutschland ein nicht mehr ungewöhnlicher Weg“ – mit diesen Worten leitete die wohl berühmteste Familienzeitschrift Deutschlands im 19. Jahrhundert, die Gartenlaube, 1873 einen Artikel ein, der die Eheanbahnung durch Heiratsannoncen zum Thema hatte. Tatsächlich gehörten Anzeigen, in denen Männer oder Frauen einen Partner des jeweils anderen Geschlechts zum Zweck der Ehe suchten zum täglichen Bild der Inseratenseiten in großen deutschen Tageszeitungen. Stellengesuche, Immobilienanzeigen, Warenofferten und Angebote diverser Dienstleistungen schufen einen Marktplatz aller Art, der Kommunikation und Austausch auch außerhalb der personalen Netzwerke und zwischen räumlich getrennten Menschen ermöglichte. Durch Heiratsannoncen lokalisierte sich nun ein weiterer Markt in den Inseratenseiten, der sich durch die Verschleierung seiner ökonomischen Mechanismen charakterisiert – der","PeriodicalId":415409,"journal":{"name":"Doing Space while Doing Gender - Vernetzungen von Raum und Geschlecht in Forschung und Politik","volume":"113 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Doing Space while Doing Gender - Vernetzungen von Raum und Geschlecht in Forschung und Politik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839435366-010","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
„Durch die Spalten der periodischen Presse in den Hafen der ehelichen Glückseligkeit einzulaufen, ist auch bei uns in Deutschland ein nicht mehr ungewöhnlicher Weg“ – mit diesen Worten leitete die wohl berühmteste Familienzeitschrift Deutschlands im 19. Jahrhundert, die Gartenlaube, 1873 einen Artikel ein, der die Eheanbahnung durch Heiratsannoncen zum Thema hatte. Tatsächlich gehörten Anzeigen, in denen Männer oder Frauen einen Partner des jeweils anderen Geschlechts zum Zweck der Ehe suchten zum täglichen Bild der Inseratenseiten in großen deutschen Tageszeitungen. Stellengesuche, Immobilienanzeigen, Warenofferten und Angebote diverser Dienstleistungen schufen einen Marktplatz aller Art, der Kommunikation und Austausch auch außerhalb der personalen Netzwerke und zwischen räumlich getrennten Menschen ermöglichte. Durch Heiratsannoncen lokalisierte sich nun ein weiterer Markt in den Inseratenseiten, der sich durch die Verschleierung seiner ökonomischen Mechanismen charakterisiert – der