{"title":"Mythopoeia und Wissenschaft in De hortis Hesperidum von Giovanni Gioviano Pontano","authors":"Antonietta Iacono","doi":"10.1515/9783110722826-003","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Giovanni Pontanos De hortis Hesperidum, ein Lehrgedicht in zwei Büchern von insgesamt ca. 1200 Hexametern, erhebt in der zeitgenössischen Literatur zu Recht den Anspruch auf absolute Originalität hinsichtlich Form und Inhalt sowie der Kombination von wissenschaftlich-botanischem Thema und mythologischer Komponente. Das Neuartige besteht vor allem in der Wahl des Themas, nämlich den Zitrusgärten und insbesondere ihrer Pflege, wobei das botanische Regelwerk von einer musiven Konstruktion verschiedenster Materialien gestützt wird, welche zudem die ursprüngliche Sage des Adonis, die Ovid in etwas mehr als 200 Hexametern erzählt (Met., 10,503 ff.), erweitern und erneuern. Der Dichter entwirft Ursprungsmythen, die in einer ‚persönlichen‘ Geographie verortet, doch überaus innovativ und anspielungsreich sind. So schlägt Pontano in Anlehnung an eine Reihe von klassischen Quellen in diesem den (goldenen) Äpfeln der Hesperiden geweihten botanischen Lehrgedicht eine Identifikation von Zitrusfrüchten mit den Äpfeln der Hesperiden vor, wobei er","PeriodicalId":294510,"journal":{"name":"Die Poesie der Dinge","volume":"19 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-03-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Die Poesie der Dinge","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110722826-003","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Giovanni Pontanos De hortis Hesperidum, ein Lehrgedicht in zwei Büchern von insgesamt ca. 1200 Hexametern, erhebt in der zeitgenössischen Literatur zu Recht den Anspruch auf absolute Originalität hinsichtlich Form und Inhalt sowie der Kombination von wissenschaftlich-botanischem Thema und mythologischer Komponente. Das Neuartige besteht vor allem in der Wahl des Themas, nämlich den Zitrusgärten und insbesondere ihrer Pflege, wobei das botanische Regelwerk von einer musiven Konstruktion verschiedenster Materialien gestützt wird, welche zudem die ursprüngliche Sage des Adonis, die Ovid in etwas mehr als 200 Hexametern erzählt (Met., 10,503 ff.), erweitern und erneuern. Der Dichter entwirft Ursprungsmythen, die in einer ‚persönlichen‘ Geographie verortet, doch überaus innovativ und anspielungsreich sind. So schlägt Pontano in Anlehnung an eine Reihe von klassischen Quellen in diesem den (goldenen) Äpfeln der Hesperiden geweihten botanischen Lehrgedicht eine Identifikation von Zitrusfrüchten mit den Äpfeln der Hesperiden vor, wobei er