„Ein Kampf ums Licht“ – Der Zettel als Medium des Unmittelbaren bei Hugo Bergman und Anna Maria Jokl

Jennifer Tharr
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Abstract

Am 7. Mai 1926 veröffentlichte die Jüdische Rundschau, das Organ der „Zionistischen Vereinigung für Deutschland“, in ihrer 35. Ausgabe einen offenen Brief Hugo Bergmans aus Jerusalem unter dem Titel „Licht nach dem Osten“ (Bergman 1926, 260). Im Zentrum des Briefes steht die Jerusalemer Nationalbibliothek, um deren Aufbau sich Bergman als Bibliothekar und erster Direktor seit 1920 aufopferungsvoll kümmerte. Der Brief handelt vor allem von den Lesern der Bibliothek und von deren Wissensund Lektürewünschen. Verfasst hatte Bergman das Schreiben „Ende April 1926“, und damit genau ein Jahr, nachdem im April 1925 die Jüdische Nationalbibliothek mit der Aufnahme des Lehrbetriebs an der Hebräischen Universität zur Jüdischen Nationalund Universitätsbibliothek geworden war. Doch der Brief ist weit mehr als ein Jubiläumsschreiben. Er ist ein Dokument, das das zionistische Selbstverständnis aufs Engste mit der Institution der Nationalbibliothek verschränkt, und dies zu einer Zeit, in der eben gerade dieses Selbstverständnis in einer Spaltung begriffen war. 1924 hatte mit der 4. Alija ein weiterer Einwanderungsschub nach Palästina eingesetzt, der vor allem jüdische Emigranten aus Osteuropa und der Sowjetunion ins Land brachte. Zion als Ziel war einerseits zur Möglichkeit geworden, nachdem zwei Jahre zuvor, im Juli 1922, der Völkerbund das Palästinamandat an Großbritannien übertragen hatte, das nun für die Erfüllung der Balfour-Deklaration verantwortlich zeichnete. Damit war eine weitere Rechtsgrundlage für den Aufbau einer nationalen Heimat für das jüdische Volk geschaffen. Hinzu kam, dass 1924 die USA ihre Grenzen gegenüber einer massenhaften Einwanderung weitestgehend abriegelten. Die zionistische Bewegung verwickelte sich andererseits aber zusehends in Grabenkämpfe um ihr Selbstverständnis und schied sich unter anderem an der Lösung der jüdisch-arabischen Frage. 1925 gründete Vladimir Ze’ev Jabotinsky
"为光亮而战"是贴在雨果·博特曼和安娜·玛丽亚·朱幸脸上的贴纸
7 .1926年5月,犹太《评论周报》,“德国犹太复国主义者协会的机关”,在其35年发表。发表一封来自耶路撒冷的公开信胡果·伯格曼,标题为“向东方亮光”(伯曼1926年,260)。书的中心是耶路撒冷国家图书馆。伯恩曼是图书馆长,自1920年以来一直自力救济的首位馆长。这封信主要是关于图书馆里的读者以及他们的知识和必读欲望的。1926年4月底,伯格曼写了这封信“1926年4月底”。1925年4月,犹太国家图书馆取代了希伯来大学教授期间的工作而成为犹太国家大学图书馆。但是这封信并不仅仅是一首周年纪念信。这是一部将犹太复国主义自我认知与国家图书馆实体联系在一起的文件,恰好达到了分裂的边缘。1924年有四次阿利亚又发起一波移民横渡巴勒斯坦,带来了来自东欧和苏联的犹太移民。一方面,在两年前的1922年7月,国际联盟把巴勒斯坦观察员交给英国之后,锡安成为可能的目标。这成为建立犹太人民族家园的另一个法律依据。而且,美国在1924年对大规模移民实施了大规模封锁。不过犹太复国主义运动如今陷入了为自我认识而进行的角力,其结果在解决犹太阿拉伯问题上步入了一步,1925年他开始代表弗拉季米尔·贾奥廷斯基
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