{"title":"„Das Christbrot“: Eine „entgleiste Giftmordfalle“ griechischer Art","authors":"Konstantinos Vathiotis","doi":"10.5771/9783845286266-573","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In der Weihnachtserzählung „Das Christbrot“ („Το Χριστόψωμο“), erschienen im Jahre 1887 von Alexandros Papadiamantis (1851–1911), einem der bedeutendsten Prosa-Schriftsteller der neugriechischen Literatur, trägt sich Folgendes zu: Am Heiligen Abend eines Jahres zwischen 1860 und 1869 besucht eine „böse Schwiegermutter“ ihre Schwiegertochter, die bereits sieben Jahre lang mit ihrem Sohn – einem tollkühnen Kapitän – verheiratet ist, aber noch immer keine Kinder geboren hat, und schenkt ihr ein vergiftetes Christbrot. Die Schwiegertochter bedankt sich bei ihrer Schwiegermutter für das Geschenk und entgegnet, sie werde das Christbrot bis zum Neujahrsfest aufbewahren. Die Schwiegermutter stößt mit sonderbarer Hast hervor, ein solches Geschenk sei zum unmittelbaren Verzehr bestimmt und verlässt das Haus. Alsdann lässt die Schwiegertochter das Christbrot auf dem Küchentisch liegen und geht zu Bett. Neben sie bettet sich ein zehnjähriges Mädchen, das der Schwiegertochter immer Gesellschaft leistet, wenn ihr Mann auf See ist. Auch an diesem Tag ist er auf Seereise und sitzt wegen eines Unwetters schon fünf Tage lang auf einer gegenüberliegenden Insel fest. Gegen Mitternacht geht die Schwiegertochter in die Kirche, um die heilige Kommunion zu empfangen. Dort erfährt sie von einer Nachbarin, dass ihr Mann von seiner Reise zurückgekehrt sei. Dies scheint ihr unfassbar, da sowohl sie als auch ihre Schwiegermutter davon ausgegangen sind, das","PeriodicalId":145439,"journal":{"name":"Festschrift zum 70. Geburtstag von Professor Dr. Dr. h.c. mult. Urs Kindhäuser","volume":"38 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Festschrift zum 70. Geburtstag von Professor Dr. Dr. h.c. mult. Urs Kindhäuser","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783845286266-573","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
In der Weihnachtserzählung „Das Christbrot“ („Το Χριστόψωμο“), erschienen im Jahre 1887 von Alexandros Papadiamantis (1851–1911), einem der bedeutendsten Prosa-Schriftsteller der neugriechischen Literatur, trägt sich Folgendes zu: Am Heiligen Abend eines Jahres zwischen 1860 und 1869 besucht eine „böse Schwiegermutter“ ihre Schwiegertochter, die bereits sieben Jahre lang mit ihrem Sohn – einem tollkühnen Kapitän – verheiratet ist, aber noch immer keine Kinder geboren hat, und schenkt ihr ein vergiftetes Christbrot. Die Schwiegertochter bedankt sich bei ihrer Schwiegermutter für das Geschenk und entgegnet, sie werde das Christbrot bis zum Neujahrsfest aufbewahren. Die Schwiegermutter stößt mit sonderbarer Hast hervor, ein solches Geschenk sei zum unmittelbaren Verzehr bestimmt und verlässt das Haus. Alsdann lässt die Schwiegertochter das Christbrot auf dem Küchentisch liegen und geht zu Bett. Neben sie bettet sich ein zehnjähriges Mädchen, das der Schwiegertochter immer Gesellschaft leistet, wenn ihr Mann auf See ist. Auch an diesem Tag ist er auf Seereise und sitzt wegen eines Unwetters schon fünf Tage lang auf einer gegenüberliegenden Insel fest. Gegen Mitternacht geht die Schwiegertochter in die Kirche, um die heilige Kommunion zu empfangen. Dort erfährt sie von einer Nachbarin, dass ihr Mann von seiner Reise zurückgekehrt sei. Dies scheint ihr unfassbar, da sowohl sie als auch ihre Schwiegermutter davon ausgegangen sind, das