{"title":"Die Spencer-Brown-Transformation","authors":"Dirk Baecker","doi":"10.1515/sosys-2023-0006","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag versteht unter der Spencer-Brown-Transformation die Interpretation einer (aristotelischen) Identität als eine (hegelsche) Differenz. Mit George Spencer-Browns cross wird eine Unterscheidung notiert, deren beide Seiten bezeichnet werden können. Die Form der Unterscheidung wird als reflexive Negativität verstanden, die die beiden Seiten der Unterscheidung, die Unterscheidung selbst und den Raum, der mit der Unterscheidung hervorgebracht wird, als eine mehrwertige Mannigfaltigkeit mit sich in ein einschließend-ausschließendes Verhältnis setzt. Der Beitrag diskutiert dieses Konzept im Anschluss an Niklas Luhmanns These, dass jede Kommunikation eines sozialen Systems nur als Prozessieren der Differenz von Form und Medium möglich ist. Entsprechend sind die beiden Begriffe der Form und des Mediums zu klären und in ein Verhältnis sowohl zum Begriff des Systems als auch des Netzwerks zu setzen. Es deutet sich eine allgemeine Theorie der Digitalisierung an, die beschreiben kann, wie in einem analog-kontinuierlichen Material diskret-digitale Unterscheidungen gesetzt werden, die ihrerseits ein analog-kontinuierliches Material für weitere Anschlussoperationen konstituieren. Aktuelle Phänomene einer elektronischen Digitalisierung sind ein Sonderfall einer allgemeinen Digitalisierung, verstanden als kognitive Erschließung von Welt.","PeriodicalId":384994,"journal":{"name":"Soziale Systeme","volume":"49 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Soziale Systeme","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/sosys-2023-0006","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Der Beitrag versteht unter der Spencer-Brown-Transformation die Interpretation einer (aristotelischen) Identität als eine (hegelsche) Differenz. Mit George Spencer-Browns cross wird eine Unterscheidung notiert, deren beide Seiten bezeichnet werden können. Die Form der Unterscheidung wird als reflexive Negativität verstanden, die die beiden Seiten der Unterscheidung, die Unterscheidung selbst und den Raum, der mit der Unterscheidung hervorgebracht wird, als eine mehrwertige Mannigfaltigkeit mit sich in ein einschließend-ausschließendes Verhältnis setzt. Der Beitrag diskutiert dieses Konzept im Anschluss an Niklas Luhmanns These, dass jede Kommunikation eines sozialen Systems nur als Prozessieren der Differenz von Form und Medium möglich ist. Entsprechend sind die beiden Begriffe der Form und des Mediums zu klären und in ein Verhältnis sowohl zum Begriff des Systems als auch des Netzwerks zu setzen. Es deutet sich eine allgemeine Theorie der Digitalisierung an, die beschreiben kann, wie in einem analog-kontinuierlichen Material diskret-digitale Unterscheidungen gesetzt werden, die ihrerseits ein analog-kontinuierliches Material für weitere Anschlussoperationen konstituieren. Aktuelle Phänomene einer elektronischen Digitalisierung sind ein Sonderfall einer allgemeinen Digitalisierung, verstanden als kognitive Erschließung von Welt.