{"title":"Die Dynamik des Konsums und die moralische Integration moderner Gesellschaften – ein Konzeptualisierungsversuch","authors":"Christoph Deutschmann","doi":"10.5771/0340-0425-2012-4-517","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die meisten Konsumsoziologen sind sich heute darin einig, dass der moderne Erlebniskonsum und seine Dynamik zur Bildung sozialer Identitaten beitragen und in diesem Sinn eine „moralische“ Funktion erfullen. Eine Gegenposition dazu hat Daniel Bell mit seiner Kritik an den sozial desintegrativen Wirkungen des Konsumhedonismus eingenommen. Der Beitrag zeigt, dass beide Positionen sich vereinbaren lassen, wenn man die Konsumentenrolle nicht langer isoliert, sondern in ihrem Zusammenhang mit den Arbeitsrollen und den sozialen Mobilitatsprozessen der Konsumenten analysiert. In Anlehnung an das klassische „Trickle down“-Konzept wird ein Mehrebenmodell der Konsumdynamik entwickelt, das zwischen Anerkennung, Disziplinierung und Distinktion als moralischen Funktionen des Konsums unterscheidet.","PeriodicalId":401400,"journal":{"name":"Trügerische Verheißungen: Markterzählungen und ihre ungeplanten Folgen","volume":"124 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Trügerische Verheißungen: Markterzählungen und ihre ungeplanten Folgen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0340-0425-2012-4-517","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die meisten Konsumsoziologen sind sich heute darin einig, dass der moderne Erlebniskonsum und seine Dynamik zur Bildung sozialer Identitaten beitragen und in diesem Sinn eine „moralische“ Funktion erfullen. Eine Gegenposition dazu hat Daniel Bell mit seiner Kritik an den sozial desintegrativen Wirkungen des Konsumhedonismus eingenommen. Der Beitrag zeigt, dass beide Positionen sich vereinbaren lassen, wenn man die Konsumentenrolle nicht langer isoliert, sondern in ihrem Zusammenhang mit den Arbeitsrollen und den sozialen Mobilitatsprozessen der Konsumenten analysiert. In Anlehnung an das klassische „Trickle down“-Konzept wird ein Mehrebenmodell der Konsumdynamik entwickelt, das zwischen Anerkennung, Disziplinierung und Distinktion als moralischen Funktionen des Konsums unterscheidet.