Die kybernetische Hypothese

Alexander R. Galloway
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Abstract

Introspektion ist im akademischen Arbeiten oft notwendig, nicht nur in Bezug auf die Gegenstände des Denkens, sondern auch auf die Art und Weise, in der intellektuelle Arbeit geleistet wird. Dies wird typischerweise mit dem Begriff der Methodologie beschrieben. Die genaue Bedeutung von Methodologie ist jedoch nicht immer klar, insbesondere innerhalb der sogenannten Theoriedisziplinen, zu denen Marxismus, Feminismus, Poststrukturalismus, Psychoanalyse und andere verwandte Felder zählen. Manche bevorzugen die eigennützige und in gewissem Sinne ignorante Überzeugung, dass Theorie und Methodologie im Grunde ein und dasselbe seien. ›Theoriearbeit‹ würde daher die komplizierte Aufgabe methodologischer Introspektion vorwegnehmen und diese hinfällig machen. Warum von Methode sprechen, wenn Theorie ohnehin nichts als Methode ist? Warum sich um andere Aufgaben sorgen, wenn doch Theorie Trumpf ist? Die Realität der akademischen Welt widerspricht jedoch solch oberflächlichen Schlussfolgerungen. Tatsächlich wimmelt es auf den Gängen der Universitäten nur so von verschiedenen Forschungsmethoden: von der positivistischen Zweckmäßigkeit quantitativer Untersuchungen, über die Inszenierung ethnographischer Befragungen und die narrativen Reduktionen von Historiografie, bis hin zu den verschiedenen instrumentalisierten Strömungen der Hermeneutik durch marxistische, feministische oder psychoanalytische Lesarten. Mit anderen Worten wird Methodologie heute eindeutig frei verwendet. Für jeden Geschmack gibt es die passende Methode, für jede Vorliebe eine passende Nische. Um heutzutage erfolgreich zu sein, müssen Studierende oder Forschende die vielen möglichen Optionen verinnerlichen und der jeweils aktuellen Aufgabe entsprechend anwenden; diese Methode für jenes Problem, gefolgt von einer anderen für das nächste. In diesem Sinne scheint Methodologie heute oft mehr eine Frage der Angemessenheit als der existenziellen Entsprechung, mehr eine Frage des persönlichen Stils als des universellen Kontextes, mehr eine Frage des Pragmatismus als der unerschütterlichen Überzeugung zu sein. Doch ›Angemessenheit‹ ist eine heikle Sache und in Geschmacksfragen stimmen selten alle überein. So verwandeln sich viele methodologische Debatten in eine Art Popularitätswettbewerb. Wer setzt sich für welche Methode ein – und mit welcher Absicht? Welches allgemeine Konzept schlägt alle anderen? Ist es Gender oder ist es Klasse, logos, das Archiv, der Blick oder die Begierde, das Spiel, der Exzess, Singularität, Widerstand oder vielleicht das Leben selbst, das die eine methodologische Formation in einer triumphierenden Kritik über alle anderen erhebt (die alle zukünftige Kritik verbietet)?
基伯恩假说
在学术工作中,不仅要考虑到思想领域,而且还要考虑到进行智力工作的方式。这是用方法论来说明的。但是方法论的确切意义并不总是明确,特别是在所谓的理论学科内,包括马克思主义、女权主义、后结构主义、心理分析和其他相关领域。有些人偏爱带有偏见或从某种意义上是无知的理论与方法论基本上是平等的。›Theoriearbeit‹会因此复杂任务methodologischer Introspektion逞强.做这些失效当理论不过是一种方法的时候为什么要把它命名呢?罗马书12:17)如果这套理论真的可行,何必担心其他工作呢?然而学术世界的现实却与这些肤浅的结论相悖。走廊上确实有很多大学有很多不同的研究:从positivistischen适当性量化研究,关于导演ethnographischer面谈和叙事的Historiografie气体减排,到各instrumentalisierten做不了Hermeneutik通过马克思主义、女权主义分析19:20 .换句话说,谈判手段是免费使用的。每种口味都有对应的方式和品味今天,学生或学者要想成功,就需要把各种各样的选择印在心上,并且应用在当前的任务中;此套解决问题的方法接下来又一套解决问题从这个意义上讲,方法论似乎比与现实相对应更多是关于共性的问题,更多是个人风格的问题而不是普世风格的问题,更多是务实的问题而不是坚定不拔的信念。但›是否‹是个敏感的问题,在Geschmacksfragen很少都同意.其中有许多方法的期中期中变成了全民期中谁用什么方法,目的是什么?你其他的概念都是什么呢?其中是性别还是期中、期中、期中、期中、期中、过度、奇点、期中、期中,或者就是生活本身,其中其中就能在期中期中期中提升期中期中的批评而不予期中?
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